13.07.2020 – Junior schmust sich ein und Ben demonstriert den Segelflug

Um halb sechs wurde Lilly von der aufgehenden Sonne begrüßt. Ben war schon ausgeflogen und Lilly wartete seine Rückkehr ab.

 

 

 

 

Junior hielt auf dem ersten Nest Ausschau, ob das Frühstück schon in Sicht war. Einige Minuten musste er noch warten, denn Lilly wollte das zweite Nest anscheinend nicht unbeaufsichtigt lassen.

 

 

Zwischenzeitlich konnten wir noch einen Blick auf Juniors Schnabel und seine Beine werfen, die sich immer mehr rötlich verfärben.

 

 

Bist du wieder lieb mit mir??

Um sechs Uhr trudelte Juniors Frühstück ein. Lilly hielt sich zwar nur eine Minute auf dem Nest auf, aber dafür waren die Streitigkeiten des Vortages anscheinend vergessen.

 

 

 

 

Anschließend kehrte die Störchin sofort zum zweiten Nest zurück, wo Ben schon auf sie wartete.

 

 

Junior musste sich seine Zeit mal wieder alleine vertreiben. Es macht keinen Spaß, fast flügge zu sein, aber noch nicht vom Nest zu kommen. Vor zwei Wochen lag er noch beinahe den ganzen Tag schlafend im Nest. Jetzt ist der Storch so gut wie ausgewachsen und von früh bis spät munter, aber er sitzt fest.

 

 

 

 

Da kann man nur herumflattern und auf den großen Moment warten.

 

 

Die Sache mit dem Stroh

Was tut man nicht alles, wenn man Langeweile hat. Junior erwischte um 8 Uhr einen Strohklumpen, spießte sich diesen auf den Schnabel und stolzierte damit im Nest umher. Er zog damit seine Kreise und legte das Teil an verschiedenen Stellen ab, nur um es einen Moment später wieder aufzunehmen. Die Hoffnung, dass sich das Stroh verteilen lässt, wurde leider nicht erfüllt. Im Gegenteil, der Strohhaufen hatte Wurzeln, zwischen denen Juniors Schnabel kurzzeitig feststeckte.

 

 

 

 

 

 

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Die Beschäftigungszeit war beendet und es hieß wieder warten. Aber der Futterexpress war schon in der Nähe und Junior stürzte sich voller Begeisterung auf Lillys mitgebrachte Heupferdchen. Die Störchin war wieder abgeflogen, sobald Schnabel und Hals leer waren und das Küken war noch eine ganze Weile damit beschäftigt, das Nest nach versprengten Heupferdchen abzusuchen.

 

 

 

 

 

Als es damit fertig war, wurde es von der nächsten Futterlieferung überrascht. Anscheinend war es schon wieder Lilly, die Juniors Bäuchlein füllen wollte.

 

 

 

 

“Schon wieder alles aufgefuttert. Wer bringt mir jetzt den Nachschlag???”

 

 

Junior ist unter Kontrolle

Vorläufig kam niemand, aber Junior war nicht alleine. Ein Elternteil saß entweder auf der Kamera oder hatte das Küken vom zweiten Nest aus im Blick. Da blieb Junior nichts weiter übrig, als einen langen Hals zu machen. Vielleicht ließ sich Lilly hypnotisieren und würde von der Kamera ins Nest fallen??

 

 

Das Küken visierte den Hochsitz samt Storch an und wartete. Aber leider zeigte das keine Wirkung. Im Gegenteil, der Altstorch verließ sogar den Hochsitz und schwebte zum zweiten Nest hinüber. So war das aber nicht geplant!

 

 

 

“Dann eben nicht, beschäftige ich mich halt alleine.”

 

 

Das musste Junior nicht lange tun, denn Lilly hatte sich erbarmt und war zum Küken zurückgekehrt.

 

 

 

Junior ist ganz brav

Junior legte sich mächtig ins Zeug, um seine Mutter zu becircen. Die Pleite mit dem Rauswurf musste irgendwie behoben werden.

 

 

Daher blieb er brav sitzen und bedrängte die Störchin nicht.

 

 

Im Gegenteil – er knabberte ganz vorsichtig und liebevoll an ihrem Bauch.

 

 

 

 

Er ließ ihren Fuß in Ruhe, obwohl dieser sehr verlockend vor seinem Schnabel hing und er ließ Lilly ihrer Arbeit nachgehen und kuschelte nur kurz mit ihrem Bein.

 

 

 

 

Ob Lilly bei so viel Schmuserei noch sauer sein kann??

 

 

 

 

Ein Blick ins zweite Nest zeigte, dass Junior die gesamte Mittagszeit unter Aufsicht stand. Ab 11 Uhr beobachtete Lilly das Küken vom zweiten Nest.

 

 

 

Um 11:45 Uhr war Ben auf der Kamera zu sehen und Lilly kontrollierte das Geschehen aus der Ferne.

 

 

Dann breitete sie die Flügel aus und gesellte sich zu Ben und dem Küken.

 

 

 

 

Papa macht den Segelflug vor

Dann bekam Junior vorgemacht, wie ein Storch in der Luft segelt. Ben hatte sich vom Nest erhoben und kreiste mit ausgebreiteten Flügeln eine ganze Weile über Lilly und Junior. Nach dieser Vorstellung kribbelt es dem Küken sicher noch mehr in den Flügeln, endlich vom Nest zu kommen.

 

 

 

Ben hatte seinen Rundflug ausgedehnt und war zur Futtersuche aufgebrochen, aber Lilly hielt die Stellung. Als sie nach einiger Zeit verschwand, legte sich Junior zum Mittagsschlaf zurecht.

 

 

 

 

 

Um 13 Uhr hatte er ausgekuschelt und begrüßte Ben, der seine Pause auf der Kamera machen wollte.

 

 

 

Ben hielt Wache und Junior wanderte durch das Nest. Die Wartezeit ist einfach nur frustrierend.

 

 

 

 

Flugstunde

Kurz vor zwei Uhr reagierte Junior seinen Frust ab und begann, wild im Nest umherzuhüpfen. Gut, dass er alleine war, sonst hätte es wieder einen Unfall gegeben.

 

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Lilly landete um 14 Uhr im zweiten Nest und sah sich Juniors Flugversuche aus der Distanz an. Hier war sie vor den Füßen und Flügeln ihres Nachwuchses sicher.

 

 

 

Dann flog sie kurzzeitig aus,…

 

 

… kehrte zurück,…

 

 

… verschwand wieder…

 

 

… und überließ Ben das Nest.

 

 

Junior konnte das alles nur aus der Ferne beobachten und hätte es besser gefunden, wenn seine Eltern Futter herbeigeschafft hätten. Im Moment ist schmale Kost angesagt, aber das Küken muss kaum noch wachsen. Im Vergleich zu dem unproportionierten Pummelchen von vor zwei Wochen, hat sich Junior gewaltig gestreckt und “normale” Formen angenommen. 🙂

 

 

 

“Einmal das Bein strecken.”

 

 

“Und nochmal ein Bein strecken.” Vielleicht war es aber auch dasselbe.

 

 

Um 17 Uhr döste Junior immer noch wartend im Nest. Kein Storch ließ sich blicken und dem Küken knurrte sicher der Magen.

 

 

 

Endlich was zu futtern!

Bis 18 Uhr musste sich Junior gedulden, dann wurde es auf dem Nest wieder lebendig. Lilly brachte Heupferdchen als Nachtisch und eine Ratte als Hauptgang. Dem Küken ist sicher egal, was es bekommt, Hauptsache, es kommt überhaupt jemand vorbei. 🙂

 

 

 

 

 

Eine Dreiviertelstunde später wurde nochmals gefüttert und damit wurde die Küche für den heutigen Tag geschlossen. Die Abendmahlzeiten entfallen anscheinend, damit Junior jetzt nicht weiter zunimmt und bald in die Luft abhebt.

 

 

 

Nachtruhe

Heute wurde der Storchentag schon um 20 Uhr beendet. Zumindest bei Lilly. Sie quartierte sich im Elternschlafzimmer ein und wartete darauf, dass Ben seine Abendrunde beendete.

 

 

 

Während Junior noch an seinem Nest werkelte, hatten die großen Störche ihren Arbeitstag schon beendet.

 

 

Schnell noch den Sonnenuntergang beobachten und dann ebenfalls die Augen zumachen.

 

 

 

 

 

 

Wenn Lilly klappert, haben alle zu spuren

Ben kehrte um halb zehn zurück und wollte kurz beim Küken Station machen, aber Lilly klapperte ihren Gatten energisch ins zweite Nest hinüber, als wollte sie sagen, dass Junior nichts mehr zu fressen bekommen darf.

 

 

Bens Aufenthalt dauerte daher nur fünf Sekunden und Junior fügte sich diskussionslos in sein Schicksal. Wenn er erst vom Nest kommt, wird er wohl zwanzig Stunden am Tag fressen gehen. 🙂

 

 

 

 

Jetzt war die Familie vollzählig und die Störche konnten schlafen gehen. Träumt etwas Schönes und lasst euch nicht stören. Bis morgen und habt eine gute Nacht.

 

 

 

 

Übrigens: Junior ist heute genau acht Wochen alt geworden. Alles Liebe, kleiner Storch!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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