11.5.2019 – Ein verregneter Tag

Einen guten Morgen nach Fohrde. Die Sonnenaufgänge sind mittlerweile absolut sehenswert und jeden Morgen einzigartig.

 

 

Irgendwann in den frühen Morgenstunden löste das Storchenweibchen Herrn Storch mit dem Brüten ab. Bis halb neun flog dieser auf den Wiesen umher und sammelte dabei kräftig Heu. Wenn man Storchennester in anderen Regionen vergleicht, haben es unsere beiden Störche sehr gut. Überall liegt Heu auf den Pferdekoppeln und Stroh auf dem Hof des benachbarten Kuhstalls. Man muss nur vorbeifliegen und einsammeln. Andere Horste sehen mit ihren Sandböden dagegen eher spärlich möbliert aus.

 

 

Bei seiner Ablösung trat Herr Storch seiner Gattin zweimal auf die Schwanzfedern und schon erhob sie sich freiwillig.

 

 

Eine Minute später flatterte sie vom Nest, da Herr Storch Anspruch auf die Eier erhob.

 

 

Mittlerweile ist die „Eiergrube“ so tief, dass die Eier auch beim Wenden nicht mehr zu sehen sind.

 

 

Um zwölf Uhr wurde der Storch wieder abgelöst und flog bei leichtem Nieselregen in Richtung Havel davon.

 

 

Wissenswertes

Warum steht der Storch oft nur auf einem Bein?

Mit den langen Beinen sind Störche ideal ausgerüstet, um auf feuchten Wiesen oder in sehr flachen Gewässern zu laufen. Gleichzeitig braucht ein großer Oberkörper auch eine entsprechende Beinlänge, um das Gewicht tragen zu können.

Da die Storchenbeine nicht gefiedert sind, verlieren die Tiere an dieser Körperstelle viel Wärme. Deshalb ziehen sie oft ein Bein an ihren Körper hoch und verstecken es im Federkleid.

Damit sie in diesem Zustand nicht die Balance verlieren, hat die Natur ein spezielles Gelenk in das Storchenbein „eingebaut“. Das „Kniegelenk“ der Tiere (Intertarsalgelenk) ist ein Schnappgelenk, das in besonderer Weise arbeitet. Streckt der Storch sein Bein, werden Ober- und Unterschenkel durch das Einschnappen des Gelenkes in einer geraden Linie miteinander verbunden. Dadurch muss der Storch keine Muskelkraft aufwenden, um auf einem Bein zu stehen. Lediglich der Wind könnte ihn aus der Balance bringen.

 

 

Den Nachmittag nieselte es vor sich hin. Wieder wurde die Störchin geduscht, aber die Eier lagen warm im Trockenen. Herr Storch war nirgendwo zu sehen, sodass die Störchin alleine den Regen aushalten musste.

 

 

Daher gab es heute auch nicht so viele Bilder. Interessant ist aber noch die Tatsache, dass unsere Störche keinerlei Paarungsverhalten mehr zeigen. Normalerweise dient dieses ja der Befruchtung. Aber es ist bei einigen Storchenpaaren auch während der Brutzeit zu sehen und dient der Paarbindung. Bei unseren Störchen scheint auch das anders zu laufen. Die Fohrder Störche sind eben etwas Besonderes :).

 

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