11.07.2020 – Flugunfall und “verlorene Liebesmüh'”

Die Bilder des heutigen Morgens sind mir leider abgestürzt, sodass der Bericht erst ab halb zehn einsetzen kann. Aber auch zu diesem Zeitpunkt ging es Junior bestens, denn es gab Sonne, etwas Wind, es war kein Regen in Sicht und Futter war auch schon im Anflug.

 

 

Ben war um halb zehn eingeflogen und brachte etwas Abwechslung in den Kükenalltag. Auch er schien sich heute auf dem Nest wohlzufühlen, daher verbrachte er nach der Fütterung Zeit mit dem Küken. Ist Junior satt, scheucht er die Eltern auch nicht durch das Nest, um weiteres Futter von ihnen zu erbeuten. Daher machten es sich beide Störche gemütlich und ließen sich die Sonne auf die Federn scheinen.

 

 

 

 

 

Um zehn Uhr musste sich Ben allerdings aufraffen und den gemütlichen Sitzplatz verlassen, um seinen Storchenpapapflichten nachzukommen. Sein Futter löste sich langsam in Juniors Bauch auf und musste mit neuen Leckerbissen ersetzt werden. Daher verabschiedete sich Ben und brach zur Futtersuche auf.

 

 

Diesmal dauerte es nur eine Viertelstunde, bis wieder ein Elternteil einflog. Lilly übernahm die Aufsicht über das Küken, während Junior anscheinend noch satt war.

 

 

So ist es schön!

Lilly legte sich wieder neben das Küken und für Junior war die Welt in Ordnung. Dass er in vier Wochen schon auf großer Reise sein wird, weiß er noch nicht. Deshalb sind diese Momente immer wieder besonders. Mitte August wird er sich von den Eltern lösen und gemeinsam mit anderen Jungtieren in den Süden fliegen. Dann haben Lilly und Ben ihre Arbeit getan und werden ihr “Küken” wahrscheinlich nie wiedersehen, während für Junior ein völlig anderes Leben beginnt.

 

 

 

Wenn jeder eine Seite im Blick hat, ist das Nest gut bewacht. 🙂

 

 

 

Nur der rote Schnabel unterscheidet beide Störche. Aber an der Spitze des Kükenschnabels sind jetzt erste rote Verfärbungen erkennbar.

 

 

 

Bevor Ben das nächste Futter brachte, musste jede einzelne Feder mit Fett versorgt und gerichtet werden. Inzwischen hat Junior auch so viele Federn wie seine Eltern und muss sich täglich stundenlang um diese kümmern.

 

 

Flugübung a la Junior

Um ein Uhr gab es einen Flugunfall, da Lilly mitten auf der Landebahn saß. Zuerst räumte das Küken einen Ast aus dem Weg, anschließend hopste es in die Höhe. Bei dem darauffolgenden Geklapper der Störchin war es nicht sicher, ob es sich um Beifallgeklapper für den Flugversuch oder eine Zurechweisung handelte. Junior ignorierte das und stieß sich erneut ab, um in die Luft zu gelangen. Diesmal landete er auf Lilly und rempelte die Storchenmama an. Ein ärgerliches Geklapper ließ nicht lange auf sich warten, auch Juniors Rechtfertigungsversuch in Form einer liebevollen Schnabelberührung half nichts – die Mama war ärgerlich, dass das Küken auf ihr herumhüpfte. Junior musste also warten, bis er das Nest wieder für sich alleine hatte. Man kann es anderen auch niemals recht machen…

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Es wurde 14 Uhr und Lilly hielt sich immer noch auf dem Nest auf. Heute waren die Alttiere wieder öfter auf dem Nest und leisteten Junior mehr Gesellschaft. Erst um halb drei brach Lilly zur Futtersuche auf. Wahrscheinlich knurrte zu diesem Zeitpunkt auch ihr der Magen und es war Zeit, die Vorratskammer für leckere Heupferdchen aufzusuchen.

 

 

 

Um halb drei war das Küken noch mit dem Putzen beschäftigt, aber nur wenige Minuten später erschien Lilly und schüttete Junior eine Portion Heupferdchen ins Stroh.

 

 

 

Auch die Erziehung der Eltern will gelernt sein

Eine halbe Stunde später flog auch Ben ein. So gefiel es dem Küken. Ständig tauchte ein Alttier auf dem Nest auf und fütterte es. Warum geht es nicht immer so? Junior muss noch etwas an der Erziehung seiner Eltern feilen, dann läuft es reibungslos nach seinen Wünschen. 🙂 Nicht nur am Wochenende.

 

 

Am Nachmittag verschwand die Sonne wieder hinter dicken Wolken und Junior hielt sein Schläfchen im angenehmen Schatten.

 

 

 

Diesmal blieben die Storcheneltern für längere Zeit verschwunden und Junior übte in dieser Zeit die Kunst des Fliegens. Das Auf- und Abgeflattere stärkt seine Muskeln – richtiges Fliegen passiert erst in dem Moment, in dem sich das Küken vom Nest in den Abgrund fallenlässt und durch die Luft gleitet.

 

 

 

Was willst du denn hier?

Kurz nach halb fünf tauchte ein Fremdstorch auf, während Lilly es sich gerade im zweiten Nest gemütlich gemacht hatte. Der Fremdling wollte sogar bei Lilly landen, bremste aber sofort ab und drehte bei, als sich Lilly im Nest erhob. Nach einer Kehrtwende war der Storch schon wieder im Anflug und schien auf der Kamera landen zu wollen, aber das ging Lilly jetzt gegen den Strich. Da stand sie groß und aufgeplustert auf dem Nestrand und der Fremdling ignoriert sie?? Sofort schwang sich die Störchin in die Luft, um dem anderen Adebar die Leviten zu lesen.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Anschließend suchte sie sofort das Küken auf, um es zu beruhigen. Alles wieder gut, Mama Lilly hat die Sache im Griff. 🙂

 

 

 

Sicherheitshalber blieb Lilly noch eine Weile auf dem Nest. Heute war nicht der richtige Tag für das Küken, um erste Kampferfahrungen zu sammeln.

 

 

 

Während Lilly die untergehende Sonne beobachtete, döste Junior vor sich hin und träumte von Fleischlieferungen, garniert mit Heupferdchen. Lilly schwang sich um neun Uhr vom Nest und Junior stand wieder eine einsame Nacht bevor, denn die Störchin flog direkt zum zweiten Nest hinüber.

 

 

 

“Na gut, dann warte ich bis morgen früh, dass wieder jemand vorbeikommt.”

 

 

Ganz alleine ist unser Küken ja nicht. Immerhin hat es eine eigene Hausspinne, die rund um die Uhr anwesend ist. Allerdings kann Junior mit dieser leider nicht kuscheln.

 

 

Lilly hatte sich auf dem zweiten Nest eingerichtet und wartete auf Bens Rückkehr.

 

 

 

Lilly pflegt die Storchenbeziehung

Nichts geht über eine perfekte Beziehung – das weiß selbst Lilly. Als ihr Ben im Nest zu Füßen lag, musste die Störchin glatt auf ihren Gatten klettern. Allerdings scheint Ben mit der unteren Position nicht ganz klarzukommen, denn nach Lillys Aufstieg erhob er sich sofort, sodass die Störchin fast von seinem Rücken purzelte. Mit der Rollenverteilung müssen sich die beiden noch intensiver beschäftigen, dann klappt es auch auf dem zweiten Nest. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

 

Der mißglückte Versuch störte aber nicht die Harmonie. Lilly und Ben hatten sich heute schon zeitig zur Nachtruhe niedergelassen. Vielleicht passiert morgen etwas Aufregendes und deshalb geht Familie Storch früh ins Bett? Lassen wir uns überraschen. Schlaft gut und bis morgen früh! Wir wünschen eine gute Nacht.

 

 

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare