In Fohrde wird es von Tag zu Tag spannender. Wie viele Eier sind im Nest. Werden vier Küken schlüpfen?
Diese Fragen lassen sich in Ungarn leicht beantworten. Allerdings musste ein Küken den Wohnsitz kurzfristig verlassen. Doch das vierte Küken lebt und heute Morgen durfte es wieder zu Mama und Papa ins Nest.
Zuerst geht der stark begrenzte Blick nach Fohrde, wo sich feststellen lässt, dass die Bauaktivitäten weniger geworden sind. Würden Emma und Emil weiter aufstocken, wäre die Saison wahrscheinlich schon beendet, da wir jeden Tag nur den Blick auf den Ästehaufen hätten.
Ab und an bekommt man die Störche gemeinsam zu Gesicht, ansonsten stelzt einer über die Wiese und futtert sich ein kleines Speckpolster an. In zwei Wochen müssen sie ihre Beute mit den Jungtieren teilen. Da sie alles aus dem Magen hochwürgen, bleibt nicht viel für die eigene Ernährung.
Bezaubernde Sonnenuntergänge in Fohrde.
Das vierte Küken lebt und ist gesund ins Nest zurückgekehrt
Küken Nummer vier, das gestern Abend aus dem ungarischen Nest genommen wurde, verbrachte die Nacht im Brutkasten. Heute Morgen wurde es zu seinen Geschwistern zurückgesetzt. Mama Sofia macht kurz Platz, tauchte aber sofort wieder auf, als die menschliche Bedrohung verschwunden war. Allerdings haben die Tiere so großes Vertrauen zu den Menschen vor Ort, dass sie auch im Nest bleiben, wenn zugefüttert wird.
Damit die Rasselbande nicht auf den Gedanken kam, dass ihr Geschwisterchen das Frühstück sei, gab es auch eine Handvoll Minifische dazu. Innerhalb einer Minute hatten sich die drei so vollgestopft, dass sie ihre Köpfchen nicht mehr aufrecht halten konnten. Deswegen wurde der Neuzugang nicht gezwickt und gezwackt und hatte einen ruhigen Einstieg in die Familie.
Die nächste Mahlzeit begann mit grünen Raupen und endete mit schwarzen Käfern, bevor Sofia etwas Merkwürdiges ausspuckte. Auf den ersten Blick sah es wie eine Schlange aus. Von der Konsistenz schien es eher ein Stückchen Gummischlauch zu sein. Sofia verschluckte das Objekt und erfreut sich weiterhin bester Gesundheit.
Einer tanzt immer aus der Reihe
Manchmal passen das Fleisch oder der Fisch nicht in das kleine Küken. Dann sitzt es mit aufgesperrtem Schnabel da und wartet, dass das Futter tiefer rutscht.
Wenn wirklich nichts mehr nachgestopft werden kann, weil das Futter noch aus dem Schnabel hängt, muss man einfach umfallen und für zwanzig Minuten ins verdauende Koma sinken.
Auch das vierte Küken lebt und ist gesund und munter. Und während die Rasselbande geruhsam ins Bettchen geht, freuen wir uns auf morgen und eine neue Geschichte.
