Die Nachtwolken verabschiedeten sich und ein erstes Blau zeigte sich am Himmel. Luke zählte schnell die Eier und Lilly vertrat sich die Beine, indem sie den Nestrand umräumte.
Anschließend durfte Lilly brüten, doch nach zwanzig Minuten saß Luke wieder auf dem Eiertrio.
Erkennungsmerkmale dringend gesucht 🙂
Aus dieser Perspektive betrachtet stellt sich die Frage: Wer ist jetzt wer?? Großer Storch bleibt großer Storch. Macht also nichts.
Hier ist wieder deutlich zu sehen, Lilly hatte Brutdienst.
Luke flog auf Futtersuche und Lilly genoss die Viersamkeit. Luke war jedoch zehn Minuten später wieder zurück, flatterte aber erneut los, weil er wohl zu kurz unterwegs gewesen war.
Eine gute halbe Stunde später setzte er wieder im Nest auf und bestand diesmal auf dem Schichtwechsel.
Luke ist ein Schlitzohr
Lilly schien sich taub zu stellen, deshalb versuchte es Luke auf die andere Tour. Er angelte über Lillys Rücken hinweg nach dem Stroh, um die Störchin damit warm einzupacken, obwohl es über 20 Grad waren. Dabei musste er sich natürlich mit dem Fuß auf Lillys Rücken abstützen und scheuchte dadurch die Störchin auf. So ein Schlitzohr :).
So sieht ein zufriedener Storchenpapa aus. Und nun sollte Lilly schön lange zur Futtersuche ausfliegen.
Lilly blieb auch eine Stunde außer Haus und Luke konnte mit den drei Eiern in Ruhe Zwiesprache halten.
Nachdem Lilly zurückgekehrt war, wechselte er auch anstandslos den Platz mit der werdenden Mama und ließ diese ebenfalls eine Stunde brüten.
Hier fehlt eindeutig ein Umleitungsschild
Pünktlich zur Mittagszeit ordneten die Störche ihre Federn, als sie schon wieder von einem anfliegenden Storch gestört wurden.
Luke hatte gerade die Eier gezählt, ob sich keines heimlich verabschiedet hatte, da musste er schon Alarm schlagen und wild mit den Flügeln fuchteln.
Am Himmel zog ein einzelner Storch entlang, der zuerst mit großem Abstand über dem Nest schwebte, dann aber neugierig wurde und einen kurzen Abstecher bei Familie Storch machen wollte. Ohne Ankündigung ist unser Storchenpaar aber nicht auf Besuch eingestellt und machte das auch sehr deutlich.
Der Besuch wollte trotzdem landen und fix “Hallo” sagen und war schon fast auf dem Horst gelandet, als er doch wieder in die Höhe stieg. Unsere Störche hatten wahrscheinlich nicht besonders gastfreundlich gewirkt und aufdrängen wollte sich der Besuch natürlich nicht.
Lilly musste schnell nachsehen, ob sich der Bursche oder die Dame nicht im zweiten Nest niedergelassen hatte. Kontrolle ist besser und der zweite Horst ist nun mal das Elternschlafzimmer. Mit Vermietung ist nix.
Meins!
Alles in Ordnung. Keine unerwünschten Untermieter in Sicht und Lilly konnte zu ihren Storcheneiern zurückfliegen.
Lilly war gut gelandet, schlenderte einmal ums Nest und hüpfte zum besseren Ausguck auf die Kamera.
Nachmittags um 15 Uhr hielten die Störche ihre Siesta. Es war wieder sehr warm, aber auf dem Nest geht zum Glück immer ein leichter Wind. Heute war der auch wieder nötig, denn am Nachmittag wurde es drückend warm. Vor dem großen Regen.
Hier konnte man noch einmal die drei Eier sehen, während Luke schon einen Wall aus Gras und Stroh gebaut hatte. Noch ist dieser nicht nötig, denn die Küken können ihr Geschäft noch nicht verrichten :).
Luke verabschiedete sich, um sein Abendbrot zu genießen und um rechtzeitig zurück zu sein. Vielleicht hatte Lilly noch ein Ei parat?
Kurz vor 19 Uhr nahm Luke auf den Eiern Platz und Lilly flog aus, um sich zu stärken. Für das vierte Ei?
Blitz, Donner und viel Wasser
Nachdem die Dunkelheit angebrochen war, verschwand Luke abermals vom Nest, während Lilly für die weiteren Geschehnisse bereit war. Allerdings passierte bis zur gewohnten Uhrzeit gar nichts. Stattdessen begann es zu gewittern und Lilly musste die Stellung halten.
Ab halb elf trug die Störchin sogar einen Heiligenschein :). Bis kurz vor 23 Uhr war Luke unterwegs, um alle auftauchenden Regenwürmer einzusammeln. Dann landete er bei Lilly und hielt am Nestrand Wache.
Am heutigen Dienstag kam kein weiteres Ei. Warten wir also den morgigen Tag ab. Sollte kein weiteres Ei folgen, ist das Trio komplett und wir müssen hoffen, dass befruchtete Eier darunter sind. Sollte es wieder nur ein Junior werden, sind trotzdem alle glücklich und das kleine Kerlchen hätte, wie im letzten Jahr, das Paradies auf Erden. Warten wir es also in Ruhe ab. Lilly und Luke machen das schon.
Vielen Dank, sehr schön wieder alles beschrieben. Und das stimmt, die beiden machen es schon. Ich schaue noch bei anderen Sörchen vorbei. In Röttenbach sind es 5 Küken. Und jedes Mal denke ich, hoffentlich ist das kleinste noch da und kriegt das Essen ab.