11.05.2020 – Schlammbäder sollen gesund sein

Bis in die späten Nachmittagsstunden fiel heute Regen und es gab nur eines zu sehen – klatschnasse Störche. Brauchbare Bilder gab es auch nicht viele, da ständig Regentropfen auf der Kamera landeten und keine guten Bilder zuließen.

 

 

 

Ben und Lilly hielten sich tapfer. Am frühen Morgen begann die Dauerdusche, die das Nest völlig durchweichte. Nur die Eier hatten es weiterhin schön trocken. Gut, dass die Küken noch in ihrem beengten Zuhause sind. Bei nächtlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt müssten Ben und Lilly sicher beide im Nest sitzen und alle vier Küken unter die Flügel nehmen, damit es jedes Küken warm hätte.

 

 

 

7:44 Uhr und Lilly harrte tapfer aus. Die Eier wurden weiterhin sorgsam gewendet, nur die Lüftungspausen verkürzten sich merklich.

 

 

 

Tja, was soll man da machen? Wetter ist Wetter, dürfte sich Ben gedacht haben. Außerhalb des Nestes war es genauso nass, da kann man auch im Nest bleiben.

 

 

 

Gebaut wird bei jedem Wetter

Als er trotzdem einen kleinen Ausflug startete, schleppte er einige Stöcke mit. Die würden sicher trocknen, wenn der Regen vorbei wäre. Aber das sollte noch dauern.

 

 

 

Um halb zehn wagte Lilly einen Ausflug, von dem sie eine halbe Stunde später wieder zurückkehrte. Auf den Wiesen war es auch nicht trockener gewesen, aber es gab sicher viele Würmer, die durch den Regen an die Oberfläche kamen.

 

 

 

 

 

Durch den Regen waren alle Federn nass, sodass Bens Markenzeichen (die beiden sichtbaren, weißen Rückenfedern) auch kaum noch zu erkennen waren.

 

 

Schnell noch einen kurzen Ausflug machen, weil Heu geholt werden musste. Durch die Feuchtigkeit sackt das Heu in sich zusammen und bietet keinen Windschutz mehr. Nasses Stroh von der Wiese hat zwar den gleichen Effekt, wie die Störche feststellen mussten. Aber besser so, als gar nichts zu unternehmen.

 

 

 

Ben hatte einen so schlammbedeckten Schnabel, dass er sich dadurch gut erkennen ließ.

 

 

 

Das Storchennest verwandelt sich in ein Schlammbad

Hier war der Vormittag schon überstanden, allerdings war unser Storch eher mit einem Schlammferkel vergleichbar. Jetzt wäre eine Stunde fischen angesagt, damit der Schnabel wieder sauber wird.

 

 

 

Bei diesem Wetter hatten unsere Störche keine Lust auf unterhaltende Posen. Möglichst wenig bewegen, so lautete die Devise, damit der Regen am Gefieder herunterperlt. Wer steht, bietet den Wassertropfen die kleinere Angriffsfläche und bekommt im Nest nur nasse Füße.

 

 

 

Um drei Uhr hatte Lilly mehrere Stöcke ins Nest geschleppt. Am Nest musste ja trotz Wind und Regen weitergebaut werden.

 

 

Ausflug mit Hindernissen

Um vier Uhr wurde die Wasserintensität von oben weniger und es war Zeit, den Regen aus dem Gefieder zu schütteln. Während Lilly auf den Eiern saß, versuchte Ben einen Abstecher zum zweiten Horst. Vielleicht war der trockener?

 

 

 

 

Nest Nummer zwei war leider ebenso aufgeweicht, wie Ben feststellen musste. Außerdem fliegt es sich wesentlich schwerer, wenn die Flügel vor lauter Wasser tropfen. Ben stand mit geöffneten Schwingen im Nest und versuchte, diese durch Schüttelbewegungen zu trocknen. Beim Anflug auf das Nest hatte er das zusätzliche Gewicht des Wassers in seinen Federn nicht “berechnet” und musste für die Landung etwas “hochziehen”. Zumindest ließ der Regen nach und das gab Hoffnung.

 

 

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Kaum zu glauben, aber wahr – ein blauer Streifen am Horizont. Um fünf Uhr klarte der Himmel Stück für Stück auf und unsere Störche mussten nicht länger baden.

 

 

Lilly genoss die Regenpause und als auch noch ein paar Sonnenstrahlen durchkamen, war dieser unangenehme Tag überstanden.

 

 

 

Ein wenig Wind und etwas Sonne trockneten die Störche und das Nest. Zum Sonnenuntergang war der Himmel vollkommen klar und nichts erinnerte an den Wolkenbruch des vergangenen Tages.

 

 

 

 

Ben kehrte um neun Uhr in das Nest zurück und übernahm die nächste Schicht, während Lilly sich in die nassen Wiesen wagte.

 

 

 

Hier gab es sogar einen seltenen Blick auf alle vier Eier.

 

 

Um halb zehn beendete Lilly ihre Abendrunde und landete im Nest, während Ben geruhsam liegenblieb. Es war gerade so schön warm unter seinem Bauch. In der Nacht würden die Temperaturen bis zum Gefrierpunkt runtergehen, daher nur nicht bewegen und die Wärme speichern.

 

 

Gute Nacht und erholt euch von diesem Tag. Morgen scheint die Sonne wieder.

 

 

Und hier noch ein kleiner Film, in dem die Umgebung von Ben und Lilly zu sehen ist. (Ohne Regen :))

 

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13 Kommentare
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Vielen Dank für den Film über Fohrde. Natur pur! Da wir jeden Tag Ben und Lilli beobachten, überlegen wir ernsthaft unseren Fernseher abzuschaffen – die Bilder vom Nest sind viel interessanter.

Reinhard bitte den Fernseher nicht abschaffen! Einfach unseren Sender auf YouTube suchen und über TV schauen. Geht ganz einfach z.B. mit einem Fire TV Stick. Hier der Link zum Kanal. https://www.youtube.com/channel/UC9T055oUE7fPyPOehVmhfbA

Danke Lars für den Wundervollen Blick schade das man Die Stöcke nicht sieht habe es Mehrfach geschaut . aber wundervolle Ecke und Herrliche Natur. Danke Dafür . Gruß Brigitte
Ps : Voller froher Erwartung auf das Schlüften habe alle Termine abgesagt . das will ich nicht Verpassen

Ja, leider war in diesem Moment nur einer da, den man aber nicht von unten sehen konnte!

Danke für euer Lob! Unser Team versucht euch immer bestens auf dem Laufendem zu halten und wir freuen uns immer über euer Feedback! Liebe Grüße Lars P.S. In dem nächsten Tagebucheintrag kommt noch ein Filmchen vom neuen Horst den der NABU im Frühjahr hinter der Feuerwehr aufgestellt hat.

Liebes Storchenteam,
vielen vielen Dank für die tollen Filmaufnahmen….nun kann man sich das richtig gut vorstellen, wo unsere Störche leben. Eine wunderschöne Landschaft, ein Paradies für unsere Störche, aber ich denke auch, ein Idyll für die Menschen und anderen Tiere, die hier leben. Das ist wirklich noch “Natur pur”. Danke, dass ihr uns Zuschauer so nah teilhaben lasst am Leben und Aufwachsen der Störche. Ich freue mich schon jeden Morgen auf neue Berichte und Bilder.
Liebe Grüße von Sylvia

Da kann ich mich nur anschließen, jeden Tag Berichte und Bilder, manchmal auch noch Videos von den Störchen. Und nun auch noch ein Video von der Umgebung der Störchennester. Ja, unser Brandenburg ist schön. Wir wünschen uns, daß es so bleibt, nicht alles zubetonniert wird! Hier sind wahre Naturfreunde am Werk, sie scheuen keine Mühe, Zeit und auch Kosten. Sie sind einfach mit dem Herzen dabei! Deshalb auch von mir wieder eine kleine Spende.

Dankechön 🙂

Hallo Evi
Die Gegend ist für die Störche sehr schön,da können sie sich wohlfühlen.
Danke für den kleinen Film.
Ich lese auch gerne deinen täglichen Bericht .

Liebes Storchenteam,
auch wir sagen danke! Eine sehr idyllische Gegend habt ihr da!
Vielleicht solltet ihr euch umbenennen- statt Storchennest Fohrde lieber StorchenPARADIES Fohrde! 😄😄😄 Und dann noch der Luxus der zwei Horste… Kein Wunder, daß es manchmal zu Streit um dieses Traumobjekt kommt. 😉

Liebes Storchenteam,
herzlichen Dank für den Film, eine traumhaft schöne Umgebung für Mensch und Tier, perfektes Futterparadies für Störche.
Ich freue mich sehr, dass Ihr uns Zuschauern so viel Gutes tut.
Danke für Euer Engagement.
Liebe Grüße Conny