09.06.2020 – Insekten zum Mittag und der Kampf um den Krebs

Ben verbrachte die heutige Nacht außer Haus und ließ sich auf dem zweiten Nest nieder. Gegen vier Uhr flog er zu Lilly und dem Küken hinüber, um die Morgenschicht zu übernehmen. Es ist sicher ganz angenehm, einmal eine ruhige Nacht zu haben, die nicht von einem ständig munteren Küken unterbrochen wird. Vielleicht schlafen die Störche jetzt abwechselnd auf zwei Nestern?

 

 

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Lilly hatte um fünf Uhr ihre Morgenrunde beendet und brachte Frühstück. Ben verabschiedete sich und Junior stürzte sich auf die Würmer, die Lilly aus dem Schnabel krabbelten.

 

 

 

 

 

Wenige Minuten später tapste das Küken für seinen Toilettengang rückwärts durch das Nest und hielt sich tapfer in der Senkrechten. Nur beim Zurückgehen waren die Beine schneller als der Bauch und das Küken landete auf seinem Hinterteilchen.

 

 

Wenn der rote Schnabel kommt…

Ben hatte sich um frisches Stroh gekümmert und brachte dieses um halb sechs in Nest. Das Küken nahm das frische Bettzeug dankbar an und wurde gleich darin eingemummelt. Frühstück hatte Ben natürlich auch dabei und das Küken wurde sofort munter, als sich der rote Schnabel ein wenig öffnete.

 

 

 

 

 

 

 

Das Frühstück war im Magen gelandet und das Küken hatte sein Gewicht erhöht. Zeit für ein Schläfchen.

 

 

Lilly löste Ben um halb sieben ab und brachte das zweite Frühstück. Dreimal Futter in 1,5 Stunden – besser kann es für den Nachwuchs nicht laufen :).

 

 

 

Junior schafft Ordnung im Nest

Wenn Mama keine Ordnung macht, muss das Küken das selbst erledigen. Es schnappte sich Gras und Stroh und transportierte dieses von einer Seite zur anderen. Das Küken watschelte dabei einige Schritte durch das Nest, versuchte durch Flügeleinsatz das Gleichgewicht zu halten, ließ sich nach wenigen Minuten nieder und nach einer Viertelstunde Bewegung war es umgefallen und eingeschlafen. Fazit – Aufräumen ist wirklich anstrengend!

 

 

 

 

 

Lilly kontrollierte noch, ob das Küken auch wirklich atmete, aber alles war in Ordnung. Der Krümel war einfach nur erschöpft.

 

 

 

 

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Morgendliche Kuschelstunde

Die morgendliche Kuschelzeit spielt sich ein. Lilly hatte sich auf das vierte Ei gesetzt und das Küken wanderte ein wenig im Nest herum. Viel Platz blieb dafür nicht mehr, denn Lilly lag in der Nestmitte. Also setzte sich Junior vor seine Storchenmama, rutschte unauffällig immer dichter an sie heran, bis er sich ganz an sie kuscheln konnte.

 

 

 

Junior machte es sich auf Lillys Rücken bequem und schien sehr zufrieden. Wäre nicht Ben eine Minute später eingeflogen, was Lilly zum Aufstehen veranlasste. Vorbei war die Kuschelzeit und das weiche Bett entschwand in die umliegenden Wiesen.

 

 

 

 

Zum Ausgleich gab es wenigstens Futter. Damit lässt sich das Küken immer zufriedenstellen. Bens Schnabel entwich eine schleimige Masse, die sehr nach einem Wurmbrei aussah. Wenn man sich sein Futter nicht selbst besorgen muss, fragt man auch nicht nach dem Aussehen :).

 

 

 

 

“Alles gut mit dir?”

 

 

Als Hauptgang gibt es Insekten

Eine Dreiviertelstunde später waren die Würmer verdaut und Junior schaffte es, seinen Körper wieder aufzurichten. Ben und Lilly lösten einander in relativ kurzen Abständen auf dem Nest ab und jeder Schichtwechsel bracht neue Leckereien. Lilly hatte anscheinend einen Ort entdeckt, an dem sich die grünen Heupferdchen tummelten. Deshalb standen heute mehrmals Insekten auf der Speisekarte. Die machen nicht dick und liefern Protein. Eine gute Nahrungsquelle für unser überernährtes Küken :).

 

 

 

 

Noch ein wenig Abschied

Um halb elf trat Lilly ihren Dienst an und bebrütete erneut das vierte Ei. Loslassen ist schwierig, selbst wenn die Störche instinktiv wissen dürften, dass aus dem Ei nichts mehr schlüpfen wird. Junior krabbelte derweil neben Lilly hin und her. Anschließend begann er, die Störchin liebevoll zu beknabbern. Zuerst den Schnabel und anschließend wurde probiert, ob Mamas Augen etwas zum Spielen sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

Daraufhin erhob sich die Störchin schnell, um Juniors anatomischen Untersuchungen zu entkommen. Außerdem war Ben gerade eingeflogen und bereit, das Küken zu übernehmen.

 

 

 

“Bis zum Mittag wird nicht mehr genascht!”

Ben nahm die tägliche Futterpause sehr genau und Junior musste auf die nächste Mahlzeit warten. Zwischenzeitlich übte er das Stehen, während Ben auf einem Bein neben ihm stand und seine Übungen verfolgte.

 

 

 

Lilly kehrte kurz vor ein Uhr zurück und brachte die ersehnte Mittagsmahlzeit. Es dauerte eine Weile, bis das Küken etwas in seinen Schnabel bekam, denn die kleinen Krabbler wollte nicht aus Lilly Hals heraus. Würmer und Mäuse haben ein gewisses Eigengewicht, das gegen die Schwerkraft ankommt. Insekten sind dagegen federleicht und es ist anstrengend, diese aus dem Hals zu bekommen.

 

 

 

Alle Heupferdchen waren eingesammelt und Lilly und Junior hielten Siesta, bis Ben eine halbe Stunde später eintraf. Der Nachmittag verging auf dieselbe Weise. Fressen und in Tiefschlaf fallen. Ein Storchenkind hat ja soooo viel zu tun :).

 

 

 

 

 

Hier gab es noch eine Runde frische Insekten für den Nachwuchs, der heute sehr gesund gelebt hatte. Mittlerweile hat das Küken die Größe eines jungen Schwanes erreicht und ist weiterhin täglich am Wachsen.

 

 

 

 

Auf die Plätze, fertig, plums.

Nein, es klappt noch nicht mit dem Fliegen. Aber dafür ist ja auch noch Zeit. Zuerst müssen die Beinbewegungen koordiniert werden, erst dann ist es Zeit, ans Fliegen zu denken. Aber der Fluginstinkt ist da und treibt das Küken täglich zu seinen Wedelversuchen an.

 

 

 

Das ist aber MEIN Happen!!

Kurz vor sieben Uhr gab es Ärger mit Papa Ben. Dieser wollte doch glatt dem Küken einen leckeren Bissen, den er ausgespuckt hatte, nicht gönnen. Da musste Junior sehr energisch werden, denn so geht das nicht. Die Eltern können sich ihr eigenes Futter suchen. Er sitzt immerhin auf dem Nest fest und muss nehmen, was kommt :).

 

 

Wie sich hinterher herausstellte, ging es wieder um ein Krebstier, das Ben seinem Nachwuchs fürsorglicherweise abnehmen wollte, weil dieser so etwas (noch) nicht frißt. Aber hier ging es um das Prinzip und es war egal, dass Junior den Happen gar nicht fressen wollte. Abgeben ist ja in Ordnung, aber das Futter einfach wegnehmen?? Mensch Papa!!

 

 

 

 

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Anderthalb Stunden später herrschte wieder Frieden im Nest. Lilly war eingeflogen, hatte ihren Hals geleert und alles war in Juniors Magen gewandert. Ohne Ausnahme. Mama ist doch die Beste.

 

 

Nach dem Spätimbiss war das Küken zufrieden und kuschelte sich für die Nacht in sein Strohbettchen. Ben kam um zehn Uhr ins Nest zurück. Das zweite Nest blieb in der Nacht unbesetzt, da sich Ben bei seiner Familie einquartierte.

 

 

Gute Nacht und bis morgen. Alles Gute für euch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2 Kommentare
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Lach er ist weng mollig und rund genau so wie es schön ist ja EV DER JUNIOR ist ein Wonneproppen . Lachhhhhhhhh

Schönen guten Morgen🌞☕️liebe Ev, grandios, wie Du unseren zur Zeit dicken und runden Mops so vornehm umschreibst als „überernährtes Küken“😊
Es ist jeden Tag eine grosse Freude, Deine Zeilen zu lesen! Herzlichen Dank dafür und hab‘ einen schönen Tag!