05.07.2020 – Ben und Lilly haben frei

Wenn es hell wird, sind die Störche munter und fleißig. Lilly kehrte von ihrem morgendlichen Ausflug zurück und brachte frisches Bettzeug mit. Junior interessierte sich mehr für ein Frühstück, das Mama sicher dabeihatte, aber noch nicht herausrückte.

 

 

Junior steht vor verschlossenem Schnabel

Um halb sechs verlieh Junior seiner Forderung nach Futter mehr Ausdruck. Er versuchte, an Lillys Zehen zu knabbern, schnappte nach ihrem Schnabel und zupfte an ihren Schwanzfedern. Aber nichts half. Mama hatte entschieden, dass es für das Frühstück noch zu zeitig sei.

 

 

 

 

 

 

Also musste sich Junior bis um sechs Uhr gedulden, als Ben einflog.

 

 

 

Der Storchenpapa hatte das Nest ebenfalls wenige Minuten nach der Fütterung wieder verlassen und Junior sammelte die Reste seiner Mahlzeit alleine ein.

 

 

Anschließend absolvierte er seine Flugstunden, denn es wird bald Zeit, vom Nest zu fliegen. In ca. 6 Wochen macht sich das Küken auf den Weg in wärmere Gefilde, da muss das Fliegen dann perfekt klappen.

 

 

 

 

Junior steigt in die Lüfte

Es geht schon ganz schön hoch hinaus 🙂

 

 

 

 

 

Eine Stunde später saß unser Storchenkind immer noch alleine im Nest. Heute war anscheinend wieder ein Tag, an dem sich die Storcheneltern mehr auf sich selbst konzentrierten.

 

 

Um 7:13 Uhr landete Lilly im Nest, aber die Störchin hatte anscheinend keine Lust auf das Füttern.

 

 

 

Junior trollte sich auf die andere Seite des Nestes und döste ein wenig vor sich hin. Wenn Mama kein Futter ausspucken will, kann Junior nichts machen.

 

 

Dafür kam Lilly kurz nach acht Uhr auf die glorreiche Idee, das Küken wieder zu besteigen. In der Chinesischen Medizin werden Massagen unter anderem auch mit den Füßen ausgeführt – vielleicht kann Junior dem sogenannten Tretakt mit dieser Erklärung etwas Gutes abgewinnen. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

Nur nicht den Schnabel in Bodennähe bringen

Lilly hatte sich bis 10:45 Uhr auf dem Nest eingerichtet, dann ließ sie das Küken alleine. Junior musste sich bis zwölf Uhr gedulden, bis erneut jemand auf dem Nest erschien. Diesmal tauchte Ben auf und Junior ging regelrecht auf den Altstorch los, weil er solchen Kohldampf hatte. Immerhin gab es etwas zu fressen, obwohl es dem Küken zu wenig war. Vielleicht reduzieren die Storcheneltern die Fütterung, um das Küken zum Fliegen zu bewegen. Allerdings wäre das nicht fair, weil die Flügel noch nicht die notwendige Länge haben. Vielleicht wollten Ben und Lilly auch nur den Sonntag genießen und nicht so viel arbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwanzig Minuten später war Lilly eingetroffen und diesmal öffnete die Störchin auch ihren Schnabel, um Heupferdchen auszuspucken.

 

 

 

 

Junior schien erstmal zufriedengestellt, obwohl sicher mehr in seinen Bauch gepasst hätte. Aber Lilly wollte in ihrer Mittagsruhe nicht gestört werden, also konzentrierte sich auch das Küken auf sein Verdauungsschläfchen.

 

 

Das Nest wackelt

Um halb zwei frischte der Wind stark auf und der große Ast, der am Nestrand direkt vor der Kamera liegt, zeigte die entsprechende Windstärke an. War er nach links geneigt, wehte nur eine leichte Brise über das Nest. Stellte er sich senkrecht auf, fegten starke Windböen über das Nest und machten es den Störchen schwer, ihre Standfestigkeit beizubehalten.

 

 

 

Dafür sorgte der heftige Wind für Sonnenschein, denn um zwei Uhr war der Himmel nur noch locker bewölkt. Lilly und Junior genossen die Mittagsruhe im Sonnenschein, der leider nur von kurzer Dauer war.

 

 

 

Schon eine halbe Stunde später verdunkelte sich der Himmel erneut und dicke Regenwolken zogen auf.

 

 

 

 

Es sollte noch etwas dauern, bis einige Tröpfchen auf das Storchennest fielen. Bis dahin übte sich das Küken im Stehen auf einem Bein, was heute schon fast perfekt klappte. Den Kopf konnte es sich schon kraulen, ohne umzufallen.

 

 

Und auch die Standwaage wurde heute schon in fast perfekter Ausführung gezeigt.

 

 

Gekochte Kartoffeln??

Lilly hatte das Nest um vier Uhr verlassen, aber Ben war in der Nähe und flatterte ins Nest hinauf. Nach seinen mittlerweile üblichen Kreisen, die er um das Küken lief, öffnete er den Schnabel und ließ das Futter mit erhobenem Kopf fallen. Auf die Koordierungskünste des Kükens wollte er sich anscheinend nicht verlassen, denn Junior hat seinen Schnabel bei den Fütterungen nicht im Griff. Behält er den Kopf oben, ist es einfach sicherer. Diesmal gab es Futter, das wie gekochte Kartoffeln aussah. Dem Küken klebten hinterher noch Krümel am Schnabel und es ist unklar, was Ben da verfütterte.

 

 

 

 

 

 

Auch Ben hielt sich nur kurze Zeit auf dem heimatlichen Nest auf. Schon zehn Minuten später war der Storch auf dem zweiten Nest und richtete sich dort häuslich ein.

 

 

 

 

 

 

Junior bekam Ben nur aus der Ferne zu sehen und konnte nichts dagegen tun. Wenn man doch schon fliegen könnte… Dann würde er Ben einfach hinterherfliegen und sich selbst so viel Futter suchen, wie in den Bauch hineinpasst.

 

 

Da der kleine Storch aber noch nicht vom Nest herunterkam, legte er sich wieder schlafen. Gegen sechs Uhr fielen ein paar Regentropfen, die keinen Schaden anrichteten, denn das Nest blieb trocken.

 

 

 

Eine halbe Stunde später nieselte es erneut für wenige Minuten, damit war das Regenprogramm des heutigen Tages erschöpft.

 

 

 

“Keiner besucht mich!”

Junior war jetzt seit knapp drei Stunden alleine gewesen und weit und breit kein Storch in Sicht, der Futter bringen oder zur Gesellschaft auf das Nest kommen würde. Und wirklich viel Futter hatte es heute auch nicht gegeben. Sonntagsruhe ist echt doof.

 

 

 

 

 

Ein Blick in das zweite Nest zeigte, dass sich Ben bis halb fünf in der Zweitwohnung aufgehalten hatte und anschließend auch von diesem Nest verschwand.

 

 

 

 

Um sieben Uhr war Ben (?) für einen Moment zu sehen. Wahrscheinlich erkundete er nur, ob mit dem Küken alles in Ordnung war und verschwand erneut.

 

 

 

 

 

Den ganzen Abend alleine

Kurz vor zehn Uhr bequemte sich doch noch ein Elternteil auf das Nest, um Junior ein letztes Mal zu füttern. Lilly lieferte Futter ab und war im nächsten Moment verschwunden.

 

 

 

 

Währenddessen wartete Ben schon im zweiten Nest auf die Storchenmama.

 

 

Lilly war mit dem Füttern fertig, ließ Junior alleine zurück und quartierte sich ebenfalls im zweiten Nest ein. Die Eltern schliefen heute Nacht gemeinsam auf Nest zwei und Junior musste alleine kuscheln. Ein schöner Sonntag ist etwas anderes. 🙂

 

 

 

 

Schlaft gut, ihr Störche, morgen ist wieder ein normaler Arbeitstag. Auch für die Störche 🙂

 

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