05.05.2023 – Die Sache mit der Kamera

Blätter, die nicht vom Schnabel wollen, Emma muss durchgreifen und für Ordnung sorgen und dann ist da noch die Sache mit der Kamera. 

 

Schön entspannt in der Sonne liegen – so ist es richtig. Diesmal war es Emma, die Emils Ruhe störte und Stroh in das Nest schüttete.

 




 

Dann wurde gewechselt und Emil fand auf seinem Beutezug wieder einen Blätterhaufen. Erneut musste der Storch die Erfahrung machen, dass sich Stroh, Heu und Äste einfacher transportieren lassen. Sie fallen einem aus dem Schnabel, wenn man diesen öffnet. Blätter stecken fest und bleiben als Dekoration auf dem Schnabel, selbst wenn man das gar nicht will.

 



 

 

Emma sorgt für Ordnung

Während Emil im Nest werkelte, wartete Emma geduldig, dass der Storch das Nest verließ. Anschließend erhob sich die Störchin und begann, das überschüssige Stroh aus der Nestmulde zu sortieren. Nachdem Emil sie sorgsam eingepackt hatte, musste die Störchin erstmal für Ordnung sorgen. Sonst finden sich am Ende die Eier nicht mehr an.

 



 

Emil meinte es natürlich nur gut und war bereits auf der Suche nach neuen Baumaterialien. Irgendwo gabelte er neue Äste auf – der Wald um Fohrde herum muss dieses Jahr sehr gut aufgeräumt sein. Der neue Ast scheint für die nächste Etage im Nest gedacht zu sein. Aber lassen wir uns überraschen, was der Wind dazu zu sagen hat. Vielleicht überschreitet eine weitere Aufstockung des Nestrandes auch die Bauvorschriften für Storchennester. 🙂

 


 

Noch ein kleines Ästchen, etwas Stroh und ein Schnabel voller Gras. Emil war wieder fleißig und sorgte dafür, dass Emma kuschelig eingebuddelt wurde.

 



 

Sitzen und Eier drehen. Sitzen und Eier drehen…
Das Leben als Mutter und Vater ist nicht einfach.

 

 

Regelmäßige Besuche sind wichtig, damit es dem brütenden Storch nicht langweilig wird. Und diesmal gab es sogar einen Anflug ohne Nistmaterial. Ein ganz seltener Moment. 🙂

 


 

Der Tag geht zu Ende und die werdenden Küken sind ihrem Schlupftermin wieder nähergekommen.

Und gleich noch etwas, da das folgende Thema im Chat immer wieder aufgegriffen wird:

 

 

 

Die Sache mit der Kamera

Es gibt immer wieder Kommentare zum Blickwinkel der Kamera und weshalb man nicht (mehr) ins Nest sehen könne. Für alle neuen Storchennestbeobachter sei gesagt, dass dies die erste Saison ist, in der wirklich am Nest gebaut wurde.

 

Zum Vergleich hier Fotos aus den letzten vier Jahren:

5.5.2019:

 

5.5.2020:

 

5.5.2021:

 

4.5.2022:

 

Vergleichen wir diese Bilder mit der derzeitigen Burg wird deutlich, was die Tiere an Arbeit geleistet haben. Nicht nur für ihre eigene Privatsphäre. 🙂

 

Wie zu sehen ist, hatten alle bisherigen Paare entweder keine Ambitionen zum Nestbau oder waren mit dem zufrieden, was sie vorgefunden hatten. Das weiße Haus im Hintergrund des Bildes war in all den Jahren immer zu sehen, auch die Fenster. Doch niemand möchte, dass täglich Hunderte von Menschen Anteil daran nehmen, dass man den Müll rausbringt oder im Garten werkelt.

Lässt sich die Kamera auf der anderen Nestseite anbringen, um die Privatsphäre der Anwohner zu schützen? Theoretisch ja, allerdings würde dann die Sonne den gesamten Tag auf die Kamera scheinen. Wie viel dabei wohl zu sehen wäre…

 

War das alles vorherzusehen?
Selbstverständlich nicht. Was vier Jahre in Folge geschah, schien auch für dieses Jahr zu gelten. Wir haben die Rechnung nur nicht mit unserem neuen Emil gemacht. Ist das schade? Für uns ja, aber so ist das Leben. Die Tiere sind keine Schausteller, die nach menschlichen Vorstellungen funktionieren. Deshalb – wer nichts sieht und darüber ärgerlich ist, weil er seinen menschlichen Willen nicht bekommt – hier ist die Alternative:

https://www.youtube.com/watch?v=tusYvQk3GZM

Dieser Link führt zu einem Storchennest im ungarischen Madarpark, dessen Webcam heute auf Nahaufnahme geschaltet wurde. Der Schlupf des ersten Kükens steht unmittelbar bevor und deutlicher funktioniert der Blick ins Nest nirgendwo. 🙂

 

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