04.05.2020 – Das Küken vertilgt Ratten und baut sein Nest selbst aus

Um vier Uhr früh waren Ben und das Küken bei der Morgentoilette anzutreffen. Fürs Frühstück war es noch zu zeitig – jedenfalls sah Ben das so und nahm das Küken wieder unter die Flügel.

 

 

 

Um sechs Uhr war dann die richtige Frühstückszeit, da Ben seinen Hals anscheinend für neues Futter leerbekommen wollte.

 

 

 

 

Anschließend hatte das Küken ein Verdauungsschläfchen zu halten, bis Lilly im Nest auftauchte.

 

 

 

Ich kann auch renovieren!

Um sieben Uhr wurde das Küken von der Arbeitswut gepackt. Es hatte sich ein Strohbündel geschnappt und wollte dieses am Nestrand verteilen. Das hatte es bei den Storcheneltern gesehen und würde es sicher auch hinbekommen. Das Dumme war nur, dass sich dieses Stroh nicht verteilen ließ, sondern als Bündel zusammenklebte.

 

 

 

 

Junior watschelte mehrfach im Kreis, hielt an, schüttelte den Kopf und versuchte auf diese Weise das Stroh zu verteilen. Aber das wollte nicht so, wie der Nachwuchs sich das gedacht hatte.

 

 

Nach einigen Minuten ließ das Küken das Stroh fallen und versuchte sein Glück mit einem großen Erdklumpen. Und siehe da, es hatte Erfolg. Die Erde ließ sich viel bereitwilliger im Nest verteilen.

 

 

 

 

 

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Aber der Kampf mit dem Stroh war noch lange nicht abgeschlossen. Wenn man sich etwas vornimmt, sollte man es auch durchführen. Gesagt, getan.

 

 

 

Und das Ergebnis?

Das Küken lag total erschöpft im Nest und schlief :).

 

 

 

Als es eine halbe Stunde später Futter gab, war es jedoch sofort hellwach und schlug sich den Bauch voll.

 

 

Das Strecken klappte sogar schon ohne Umfallen.

 

 

Aber ein weiteres Verdauungsschläfchen ist immer willkommen.

 

 

Nach einem kurzen Anfall von Lebendigkeit war das Küken wenige Minuten nach Bens Ankunft wieder in den Schlaf gefallen. Immerhin hatte es sich ein klein wenig bewegt, um die Futtermenge im Körper zu verteilen.

 

 

 

Das Ganze erfolgte dann im 10-Minutentakt. Aufstehen, mit den Flügeln schlagen und einige Schritte im Nest umherwatscheln und im nächsten Moment war das Küken einfach wieder umgefallen.

 

 

Für die Storcheneltern ist das pflegeleichte Küken sehr angenehm. Zwischendurch halten die Alttiere ein “Schwätzchen” und auch bei der Futtersuche müssen sie sich nicht verausgaben, sondern können sich gleichzeitig selbst versorgen.

 

 

Fressenszeit

Unser Küken ist mehr als wohlgenährt. Sein dicker Bauch steht in keinem Verhältnis zu den Beinen, aber das weiß das Küken glücklicherweise nicht. Im Moment verteilt sich die Körpermasse noch recht ungleichmäßig, sodass das Laufen Schwierigkeiten bereitet, aber Junior wird dann ein kräftiger Jungstorch, der den Weg in den Süden spielend schaffen wird.

 

 

“Hallo ihr beiden? Darf ich mal stören? Gibt es noch mehr oder kann ich weiterschlafen?”

 

 

 

“Im Moment nicht? Dann bedanke ich mich und gehe wieder schlafen.”

 

 

Kurz nach elf Uhr wollte die verdaute Nahrung raus und das bedeutete für das Küken Bergsteigen. Wenn Mama und Papa den Wall nur nicht so hoch aufgeschüttet hätten, dann wäre das alles einfacher. Im Rückwärtsgang ging es das Stroh hinauf, natürlich mit Abstützen. Oben angekommen wurde ordentlich mit den Flügeln geschlagen, um eventuelle Feinde abzuschrecken. Und anschließend brauchte sich das Küken nur den gleichen Weg hinunterkugeln lassen.

 

 

 

“Alles erledigt, Papa!”

 

 

Ein wenig Gefiederpflege war auch nötig, aber anschließend wollte das Küken wieder ausgiebig schlafen.

 

 

 

Pünktlich zur Mittagszeit kam auch Lilly ins Nest, während das Küken ihre Ankunft kurzerhand verschlief.

 

 

Lernstunde

Um halb eins regten sich seine Lebensgeister und es inspizierte mit Mama Lilly das Nest.

 

 

Zuerst begutachtet man den Nestrand, ob da alles fest und gut verbaut ist.

 

 

Anschließend rückt man einige Zweige zurecht. Dazu musste sich das Küken auf die Beine stellen, um den Ausführungen und dem Anschauungsunterricht der Mama zu folgen.

 

 

 

“Ob ich mit den Flügeln Beifall klatschen kann? Ich versuchs einfach mal.”

 

 

Das Küken hatte seinen Spaß gehabt, aber nun war es wieder Zeit zum Ausruhen. Nur nicht so viel Energie für andere Zwecke verschwenden.

 

 

 

 

Das Ende des Maibaumes

Um halb zwei wollte auch Ben dem Küken zeigen, wie die Sache mit dem Nestbau funktioniert. Das Küken sollte sich kein zu großes Beispiel an unseren beiden Baumeistern nehmen, sondern besser eigene Strategien entwickeln, wie man gleich darauf sehen sollte.

 

 

“Man muss den Maibaum nicht nur an einer Stelle liegen lassen, wir können jeden Tag umdekorieren.” Ben schleifte den Ast durch das Nest, während Junior schnell den Kopf vor den Blättern einzog.

 

 

“Hier drüben macht er sich auch ganz hübsch, hier kann er bleiben!”

 

 

Das hätte der Maibaum auch getan, wenn er weiterhin im Nest hätte bleiben dürfen. Dank Bens Baukünsten war leider auch er dem Abflug geweiht und trat zu Bens völliger Überraschung ganz plötzlich den Abwärtsflug an.

Wie Lilly das wohl finden wird, wenn sie wieder zurückkehrt und ihre Blümchen sind weg??

 

 

 

 

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Ben tauchte sicherheitshalber ab, nahm das Küken unter die Flügel und hoffte, dass Lilly den Schaden nicht (sofort) bemerken würde.

 

 

Junior störte das alles nicht. Er hatte es sich unter dem Flügel gemütlich gemacht, ließ das Köpfchen rausschauen und genoss die Kuschelzeit.

 

 

 

Lilly war zur Kaffeezeit zurück und das Küken wartete schon auf die nächste Ration. Einer der beiden großen Störche würde gewiss etwas Fressbares mitgebracht haben.

 

 

Wie wäre es heute mit einer Ratte?

Vielleicht beim Papa anfragen? Ob der was spendiert? Und das tat er natürlich. Wenn man so höflich gebeten wird, spuckt Papa sogar eine Ratte für den Junior aus. Im ersten Anlauf rutschte diese dem Küken aus dem Schnabel und landete auf dem Nestboden. Als das Küken sie sich erneut schnappte, war die Ratte mit Gras und Heu bedeckt, aber das störte nicht. Ein wenig Ballaststoffe sind ja auch gesund.

 

 

 

 

Im zweiten Anlauf brauchte es nur eine rückwärtige Kopfbewegung und die gesamte Beute landete im Rachen des Kükens. Bei einer so großen Leckerei darf man schon vor Freude klappern und den Kopf zurückwerfen. Dass das Küken dabei nie das Gleichgewicht verliert und umfällt, ist schon erstaunlich.

 

 

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Anschließend wurden die Reste auch noch aufgefressen. Nur kein Gramm Futter verschwenden.

 

 

 

 

“Jaaaa, das war lecker.”

 

 

Einmal den gesamten Körper bitte strecken und dann bis zur nächsten Fütterung nicht mehr bewegen.

 

 

 

Die Schafskälte rückt an

Das war auch nicht möglich, denn das Küken wurde unter die Flügel genommen. Um 19 Uhr hatten sich die Wolken verdichtet und es begann zu regnen.

 

 

 

Junior riskierte noch einen kurzen Blick in die Außenwelt, dann wurden die Fensterläden geschlossen.

 

 

Eine Stunde später gab es einen sehr nassen Storch im Nest zu sehen. Das Küken war besser davongekommen, aber das restliche Nest war ebenfalls aufgeweicht.

 

 

Das störte das Küken weniger, weil das nächste Futter in Aussicht stand. Diesmal waren Würmer und lauter kleine Vierbeiner zu sehen, was auf Mäuse schließen lässt. Ben hatte anscheinend genug von dem Wasser von oben und wollte heute nicht baden und Fisch holen gehen.

 

 

 

 

Wie bekommt Ben das Küken unter seinen Bauch?

Nach dem Fressen sollte das Küken wieder unter Papas Bauch, aber Junior wollte sich noch etwas bewegen. Er stand flügelschlagend unter dem Alttier, während Ben den Ministorch zwischen die Beine nahm. Eigentlich hätte sich der Storch nicht hinsetzen müssen, das Küken hatte auf diese Weise sein Regendach und fand es lustig.

 

 

Aber der Storchenpapa sah das anders und manövrierte das Küken geschickt in die richtige Position, um sich plötzlich niederzulassen.

 

Das Küken war verstaut und Ben bekam den nächsten Regen ab.

 

 

Als Lilly heimkehrte, durfte Junior ein wenig frische Luft schnappen und noch ein paar Stehversuche machen. Unsere Spinne wollte auch das Geschehen beobachten und tat das vom besten Platz aus, mitten vor der Kamera :).

 

 

 

 

Durch den andauernden Regen musste das Küken heute früher ins Bett. Lilly schickte es um halb zehn schlafen und packte es warm unter ihre Flügel. Schlaft gut, ihr drei und wir hoffen auf trockenes Wetter.

 

 

 

 

 

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