02.06.2020 – Das erste Mal alleine im Nest

Ben hütete um halb sechs das Küken, als Lilly von ihrer Morgenrunde auftauchte. Die Chancen auf Frühstück standen gut, denn als Ben kurz darauf vom Nest flog, nahm Lilly sofort die übliche Fütterungsposition ein.

 

 

 

 

 

Lilly kontrollierte, ob alles aufgefressen wurde und machte “das Bett”.

 

 

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Der Fleck muss weg

Das Küken muss in der Nacht auf einem Stückchen Stroh geschlafen haben, das auf seinen Bauch abfärbte. Jetzt saß es mit einem braunen Fleck auf dem Bauch im Sonnenschein, während Lilly mit ihrem Schnabel am Küken herumzupfte.

 

 

 

Der Fleck ging nicht weg, weil die flauschigen Daunen anscheinend braun verfärbt waren. Lilly konnte sich damit überhaupt nicht anfreunden, dass der weiße Bauch ihres Kükens mit diesem Fleck “verziert” war. Das Küken ließ sich lieber auf den Nestboden fallen, bevor Mama noch weiter an ihm herumkrabbelte.

 

 

 

 

Einmal austreten bitte

Kurz nach acht Uhr tauchte das Küken wieder auf und war in der “Dreibeinhaltung” zu bewundern. Es ist aber auch schwer, wenn man zugleich rückwärts laufen und den Wall erklimmen muss, während man nicht sieht, wo es hingeht. Dass der Kullerbauch dann gleichzeitig rückwärts schiebt, macht die Sache nicht einfacher.

 

 

 

 

Laufen ist ganz schön anstrengend. Davon musste sich das Küken anschließend breit ausgestreckt erholen.

 

 

Um halb elf waren alle Störche daheim. Lilly durfte vom Nest fliegen und Ben brachte Futter, vor allem Wasser. Die Temperaturen kletterten heute in den vorsommerlichen Bereich und auch das Küken saß oft mit geöffnetem Schnabel im Nest, um sich zu kühlen.

 

 

Flügelchen ausbreiten, in Positur setzen, futtern und anschließend gesättigt umfallen. So einfach kann das Leben sein :).

 

 

Bunte Beine

Das Küken lag ausgestreckt im Nest und auf diesem Bild lassen sich seine Beine erkennen. Im letzten Jahr war das Nest mit weniger Stroh eingerichtet, daher konnte man die Beine der Küken schon sehen, als sie mit dem Aufsetzen begannen. Die Beine sind anfangs grau gefärbt und nehmen bis zum Sommer einen Orangeton an. Dem Küken war die Beinfarbe heute ganz egal. Es war die meiste Zeit in einer liegenden Position zu sehen, weil es einfach zu warm zum Bewegen war.

 

 

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Kuschelstunde für Mama und Kind

Wie am gestrigen Tag machte es sich Junior neben der Mama gemütlich. Er teilte seine Beobachtungen mit, schmuste mit der Storchenmama und schlief zum Schluss an sie gekuschelt ein.

 

 

 

 

Kurz nach ein Uhr wurde das Küken unsanft geweckt, da sich Lilly ohne Vorwarnung erhob und lauthals zu klappern begann. Von der zweiten Kamera aus war zwar nichts Gefährliches zu entdecken, aber es musste sich wieder um Störche handeln, die das Nest in großer Höhe überflogen.

 

 

 

Das Küken ist alleine

Lilly war so aufgebracht, dass sie zum zweiten Nest hinüberflog und das Küken alleine im Nest sitzen ließ. Das erste Alleinsein dauerte aber nur 20 Sekunden, dann war die Mama wieder eingeflogen. Lilly war nur auf dem zweiten Nest gelandet, hatte umgedreht und war sofort zurückgeflogen.

 

 

Das Küken war von der neuartigen Situation überrascht und duckte sich. Dann siegte aber die Neugier und es machte eine langen Hals, um zu schauen, wo Mama Lilly abgeblieben war.

 

 

 

Auch Ben war sofort zur Stelle, da Lillys Geklapper ihn alarmiert hatte. Nachdem beide Elternteile im Nest standen und lauthals um die Wette klapperten, lag Junior bewegungslos im Nest. Doch eine sanfte Schnabelberührung durch Ben reichte und der Nachwuchs richtete sich blitzschnell auf und hatte den Schreck vergessen.

 

 

 

 

Außerdem gab es Futter, was die Situation sichtlich entspannte. Lilly durfte auch ein wenig davon naschen und Familie Storch hatte ihren Mittagsschreck überwunden.

 

 

 

 

Was war das?

Was Ben mitgebracht hatte, ließ sich nicht genau identifizieren. Nachdem das Küken die Fische in seinen Schnabel gestopft hatte, saß es vor einem unbekannten Objekt. Es nahm dieses in den Schnabel und spuckte es wieder aus, weil es anscheinend nicht der gewohnten Nahrung entsprach. Das Spielchen ging einige Male hin und her. Junior nahm das Objekt der Begierde in den Schnabel und spuckte es scheinbar angewidert aus.

 

 

Dabei waren mehrere Beinchen erkennbar, was auf einen großen Krebs schließen lassen könnte. Jedenfalls dankte das Küken bei diesem “Leckerbissen”, den Ben selbst fressen musste. Sein “Fischteller” war heute nicht ganz so gut angekommen.

 

 

 

Das Küken ist ein aufmerksamer Beobachter. Um halb drei schaute es Lilly bei deren Aufräumarbeiten zu und genoss den Schatten, den die Storchenmutter auf das Küken warf. Wenn man bewegungslos dasaß und sich vom Wind kühlen ließ, der immer auf dem Nest weht, lässt es sich auch bei den Temperaturen aushalten.

 

 

 

Die Füße sind fast ausgewachsen 🙂

Auf den folgenden zwei Bildern sind die Füße des Kükens zu sehen. Im Vergleich zum restlichen Körper sind sie riesig und es sieht immer lustig aus, wenn der Junior sitzt und mit den Zehen wackelt :).

 

 

 

Ben flog um halb vier ein und während Lilly noch mit Dehnungsübungen beschäftigt war, wartete das Küken auf die nächste Futterportion.

 

 

 

 

 

Anschließend sauste Ben sofort vom Nest und Lilly hatte die Chance auf ihren Ausflug verpasst.

 

 

Immerhin brachte Ben eine Stunde später Gras zum Kuscheln ins Nest und verstaute das Grün rund um das Küken.

 

 

 

Lilly machte sich schnell vom Nest, bevor Ben es sich anders überlegen konnte.

 

 

Ben hatte auch Futter im Gepäck und als das Küken alles aufgefressen hatte, kümmerte er sich um Juniors Bäuchlein.

 

 

 

Das Küken trägt Kniestrümpfe

So war es schön. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken und es war nicht mehr so heiß. Ben krabbelte ganz vorsichtig das Küken, denn der Nachwuchs hatte sich der Länge nach ausgestreckt. Dabei war zu sehen, dass seine Beine sich schon verfärbt hatten. Der untere Teil ist orange, während der obere Teil noch eine graue Färbung aufweist. Wann und wie sich die Beine farblich verändern, ist individuell. Im letzten Jahr hatte das ältere Küken sehr schnell komplett orange gefärbte Beine, während das jüngere Tier bis zu seinem Abflug im Sommer “Söckchen” trug. Der untere Teil seiner Beine war zu diesem Zeitpunkt immer noch orange.

 

 

 

Gegen 18 Uhr waren diese Bilder zu sehen, die als Suchbild durchgehen könnten. Wo ist welcher Teil des Kükens? Dabei versuchte Junior nur, sich mitsamt Übergewicht aufzurichten.

 

 

 

 

Eine Stunde später: Fressen!

Lilly war eingetrudelt und das Küken versuchte, mehr Bissen als die Mama in den Schnabel zu schaufeln.

 

 

 

 

Sobald der Bauch voll ist, sorgt die Schwerkraft für die Liegeposition. Deswegen sollte alles gut verdaut sein, bevor man wieder auf die Beine kommt. Sonst passiert es, dass das Küken kopfüber durch das Nest purzelt.

 

 

 

“Ich muss schön stillsitzen und darf mich nicht bewegen.”

 

 

“Mist, ich habe schon wieder Übergewicht!”

 

 

Lilly wurde kurz vor zehn Uhr von Ben abgelöst. Nachdem sie verschwunden war, sorgte der Storchenpapa dafür, dass sich das Gewicht des Kükens weiter vergrößerte, indem er Fische servierte.

 

 

 

Anschließend hatte Junior eine Nacht Zeit, das Futter zu verdauen. (Allerdings wurde er um vier Uhr früh schon wieder gefüttert :).)

 

 

Schlaf gut, kleiner Storch und träume etwas Schönes.

 

 

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2 Kommentare
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Guten Morgen 😊.
Ich weiß nicht wie ein Storchenkücken in dem Alter aussehen muss. Aber kann es sein, das es etwas zu dick ist 🤭? Auf jeden Fall ist es ein kleines verwöhntes Einzelkind, was mit gaaaanz viel Liebe und Zuneigung von den Eltern aufgezogen wird.

Nein, es ist alles gut so! Gruß Lars