Sonderbarerweise war heute alles still im Fohrder Storchennest. Nach den letzten Tagen war das eine sehr ungewohnte Situation. Deshalb eine kuriose Geschichte aus 2017, in der ein Storch eine teure Handyrechnung von über 2000 Euro verursacht.
Was war denn heute los? Richtig – gar nichts! Völlig ungewohnt verlief der Tag friedlich. Keine Angriffe, keine Fremdstörche und sogar ein paar Regentröpfchen, die sicher einige Regenwürmer zutage förderten. Ein idyllischer Karfreitag. Da kommt man fast in die Versuchung, nach dem Haken an der Sache zu suchen.
Storchi war wieder zeitig aufgestanden und hatte fleißig sein Nest in Ordnung gebracht. Dann durfte er erstmalig den Fohrder Nieselregen erleben.
Viel Wasser war es nicht, daher trocknete das Nest schnell wieder ab.

Schnell landen und sich hinsetzen, bevor jemand denkt, das Nest würde leerstehen.
Selbst am späten Abend kam Storchi mit Nistmaterial zum Nest zurück. Fürsorglicher geht es wirklich nicht. Sein Storchenweibchen wird dieser Storch ganz sicher auf seinen Flügeln tragen.
Neuigkeiten aus Ungarn?
Ein kurzer Blick nach Ungarn zeigt, auch hier herrscht Ruhe im Nest. Macus und Szofi sitzen noch immer auf sieben Eiern und es sind nur noch zwei Wochen, bis die ersten Küken schlüpfen.
Heute gab es auch hier ein wenig Regen. In den nächsten Tagen wird es aber wieder wärmer und die Sonne zeigt erneut Präsenz. Ideales Wetter zum Brüten, selbst wenn von den sieben Eiern ab und an ein Stückchen unter dem Storchenbauch hervorblitzen wird. Es sind einfach zu viele Eier.
Da in beiden Nestern friedliche Idylle herrscht, habe ich ein wenig im Internet gegraben und bin auf einen kuriosen Artikel aus dem Jahr 2018 gestoßen. Etwas zum Schmunzeln.
Wenn der Storch 2300 Euro vertelefoniert
Mitarbeiter eines Forschungsinstitutes statteten 2017 einen polnischen Storch mit einem GPS-Gerät und einer handelsüblichen SIM-Karte aus. Der Storch flog am Ende des Sommers wie gewohnt über die Türkei und Ägypten in den Sudan. Auffällig war, dass das Tier seine Rückreise nicht antrat und noch im April 2018 aus dem Sudan sendete. Allerdings beschränkte sich der tägliche Aktionsradius auf ca. 25 Kilometer.
Dann brach der Kontakt komplett ab.
Die Forscher gingen davon aus, dass der Senderstorch wohl nicht mehr am Leben war. Umso überraschter waren sie, als kurze Zeit später eine teure Handyrechnung in Höhe von umgerechnet 2300 Euro bei ihnen einging. Die SIM-Karte war in Afrika genutzt worden und den polnischen Forschern in Rechnung gestellt worden.
Ob das Tier den Sender verloren hatte oder ob es gestorben war und jemand das Tier samt Sender gefunden hatte, wird sich nicht klären lassen. Diese Geschichte zeigt wieder einmal, dass sich großartige Technik auch gegen den Menschen wenden kann, wenn man sie nicht wirklich beherrscht.
Die ganze Geschichte nachlesen:
https://www.mdr.de/heute-im-osten/polnischer-storch-vertelefoniert-tausende-euro-100.html
Quelle:
https://www.youtube.com/@BirdMania-Madarpark
Noch einmal nachlesen, was in den vergangenen Jahren auf dem Storchennest Fohrde geschah? Hier findet sich die Berichterstattung des Tagebuches seit dem Jahr 2019.
https://www.storchennest-fohrde.de/archiv/tagebucharchiv/