Eine kurze Info

Eine kurze Info

Hallo, ihr Lieben,

ich wollte euch kurz Bescheid geben, dass ich im Moment mit der Berichterstattung im Tagebuch wieder pausieren muss.

Bei meinem Vater wurde Mitte Mai Krebs diagnostiziert. Zu seinem Geburtstag Anfang Juni ging es ihm noch verhältnismäßig gut. Zumindest klappte es noch mit dem Laufen und Sprechen. Drei Wochen später wendete sich das Blatt und innerhalb weniger Tage wurde er zum Pflegefall, der nicht mehr aus dem Bett kam und kommt.

Jetzt liegt er im Sterben und meine Familie und ich sind 24/7 vor Ort, um ihm zur Seite zu stehen. Wir hoffen, dass er innerhalb der nächsten Tage gehen kann, denn es ist sein Wunsch und alle Zeichen gehen in diese Richtung.

 

In der Zwischenzeit sammle ich weiter Fotos. Von Emma und Emil sowie den tschechischen und ungarischen Störchen. Ich hoffe, dass ich bald Zeit finde, um diese ins Tagebuch zu bringen. Den fünf Störchen in Ungarn und dem Findelkind geht es gut, da dort täglich zugefüttert wird.

Außerdem wurde eine Wanne mit Wasser neben dem Storchennest platziert, damit die Jungtiere, unabhängig von ihren Eltern, Wasser zum Trinken haben. Einer der jungen Störche ist davon ganz fasziniert und steht regelmäßig über der Tränke und starrt hinein. Als ob er fragen will, wann denn endlich die Fische im Wasser schwimmen würden.

Aber auch die erwachsenen Tiere haben den Wasserbottich bei der Hitze dankbar angenommen, indem sie mit beiden Füßen in das kühle Nass steigen. Und was die Alttiere können, schaffen die Jungvögel ebenfalls. Irgendwer steht immer in der Badewanne :).

Vom Schlüpfen der Küken in Ungarn hatte ich drei Videos aufgenommen. Ich hoffe, dass sie was geworden sind und ich stelle sie ein, sobald sich die Situation hier geändert hat und der neue Alltag bei uns eingekehrt ist. Es sind wirklich wunderschöne Bilder, da die Kamera während des Schlüpfen direkt auf die Eier und die Küken gerichtet war, die sich eins nach dem anderen aus den Eiern pellten.

Bis dahin liebe Grüße an alle Leser des Storchentagebuches, wir lesen uns in wenigen Tagen wieder.

Liebe Grüße,
Ev

 

19.06.2022 – Das erste Küken ist geschlüpft!

19.06.2022 – Das erste Küken ist geschlüpft!

Gut Ding will Weile haben, aber nun hat es dennoch geklappt. Über Nacht hatte sich das erste Küken von seinem „Eiermützchen“ befreit. Um 8:44 Uhr konnte man den Teil vom Ei im Nest wackeln sehen, in dem der untere Teil des Kükens noch feststeckte. 8:44:20 Uhr gab es einen Ruck und Küken Nummer eins hatte sich aus seiner Eierschale befreit.

 

 

Herzlichen Glückwunsch an Emil und Emma, sie sich über den Nachwuchs freuen, nach dem es Anfang der Saison gar nicht aussah. Während die Jungtiere in anderen Storchennestern bereits halb so groß wie die Alttiere sind, dürfen wir jetzt mit Spannung abwarten, was sich noch tun wird.

Das erste Küken sieht gesund und kräftig aus. Es konnte sofort den Kopf heben und anschließend war zu sehen, wie es im Liegen herumzappelte.

Papa Emil hielt Ausschau nach Emma, um ihr stolz zu präsentieren, was sich aus der Eierschale befreit hatte. Diese schien jedoch noch auf Frühstückstour unterwegs zu sein. Wahrscheinlich war sie dabei, die erste Baby Mahlzeit einzusammeln und vorzuverdauen. Nach einigen Minuten Sonne und Wind war es genug mit den ersten Eindrücken der großen Welt. Das Küken wurde unter dem Bauch gut verpackt und durfte sich von den Strapazen erholen. Das zweite Ei müsste auch schon von innen angeknabbert sein. Zumindest sah es beim Anheben so aus.

Sollte dem so sein, könnte bereits heute noch ein zweites Küken schlüpfen. Im ungarischen Nest im Marderpark hatten sich auch innerhalb von 48 Stunden drei Küken aus dem Ei gepellt. Es bleibt also spannend, obwohl wir uns jetzt über das erste Küken freuen.

 

Wann gibt es erstmals Futter?

Hier vertrauen die Storcheneltern auf ihren Instinkt. In den meisten Fällen dauert es einige Stunden, bis die Küken das erste Futter vorgesetzt bekommen. Kurz nach dem Schlüpfen können sie den Hals und den Schnabel noch nicht koordinieren, daher kann es auch den ganzen Tag dauern, bis die Storcheneltern die ersten Häppchen ausspucken. Allerdings hatte das Fohrder Küken Glück, denn als Emma um 10:06 Uhr einflog, gab es sofort die erste Mahlzeit.

Beobachten wir also in Ruhe weiter, was im Storchennest passiert.

Herzlichen Glückwunsch an das erste kleine Küken 😃

 


 

 

 

 

18.05.2022 – Update / Live beim Schlüpfen des Kükens zusehen?

18.05.2022 – Update / Live beim Schlüpfen des Kükens zusehen?

In Ungarn schlüpft heute das erste Küken und wir können zusehen. Die Kameraposition wurde verändert. Deshalb ist das süße Bambi nicht mehr zu sehen, dafür werden die 5 Eier von Macus und Sophia in voller Größe eingefangen. Sobald die Küken geschlüpft sind, wird der Kamerawinkel sicher wieder verändert. Heute haben wir jedoch die Möglichkeit, live dabeizusein, wenn sich ein Küken aus der Eierschale befreit.

Heute morgen war ein kleines Loch an einem der fünf Eier zu sehen. Im Laufe des Tages sollte der erste Junior das Licht der Welt erblicken. Wenig später lag ein weiteres Ei direkt in Richtung Kamera und auch bei diesem war ein Löchlein in der Schale zu erkennen.

 

Drei auf (fast) einen Streich

Am Nachmittag war ein weiterer Riss in der Schale des dritten Eis zu sehen. Dieses Küken dürfte sich bis morgen aus der Schale gepellt haben. Schön, dass die Geschwister so dicht hintereinander schlüpfen. Dadurch gibt es dann keine starken Größenunterschiede. Bei der Storchenfamilie wäre aber auch das kein Problem. Sophia und Macus haben bisher jedes Jahr 4 bis 5 Eier ausgebrütet und alle Küken großgezogen. In Ungarn wird niemand aus dem Nest geworfen, nur weil er zu klein ist.

 

Solch eine Perspektive ins Storchennest gibt es sonst nur bei Handaufzuchten, deshalb kann das Geschehen auch für Kinder sehr interessant sein. Drei Küken stecken noch in den Eiern, deshalb lohnt sich auch in den nächsten Tagen der Blick zu den ungarischen Störchen.

Hier ist der LINK zum ungarischen Storchennest.

Stand 10:30 Uhr hat das Loch im Ei diese Größe. Nur wenig später war zu erkennen, dass sich auch im dritten Ei etwas tat.

 

 

Update:

Zwei Küken haben sich heute bis zum späten Nachmittag aus den Eiern gepellt. Dafür gibt es in Kürze auch einen Tagebucheintrag mit vielen Bildern und ein Video, das das Schlüpfen der beiden Küken festhält.

 


 

Alles Liebe für die beiden Krümelchen. Möge das Wetter mitspielen, damit im Sommer fünf junge Störche gesund und kräftig in den Süden ziehen können.

 

 

 

 

16.04.2022 – Luke ist zurück (seit gestern)

16.04.2022 – Luke ist zurück (seit gestern)

Die Osterüberraschung ist perfekt – Luke ist zurück. Allerdings landete er bereits gestern (15.04.2022) am Vormittag im Nest, wurde aber für Lilly gehalten. Der Vergleich zeigt, dass es gestern dieselben dunkelroten Beine wie heute waren, als er morgens mit Lilly zusammen im Nest stand. (Einen lieben Gruß an Gitte und ihren Mann, die bereits gestern im Gästebuch anmerkten, dass da ein anderer Storch als Lilly im Nest eingeflogen sei).

 

Sie lassen sich unterscheiden

Lilly und Luke nebeneinander. Bei Luke ist deutlich zu erkennen, dass seine Beine sehr glatt sind. Lillys Stelzen sind geschuppt. Außerdem ist hier bei beiden Tieren der weiße Fleck an der Seite sichtbar. Dieser ist bei fast allen Tieren zu sehen und unterscheidet sich nur dadurch, wie das Gefieder gerade liegt. Als Anhaltspunkt daher ungeeignet :).

Im Vordergrund (links) Luke, im Hintergrund (rechts) Lilly

 

 

Lilly und Luke im Vergleich: oben Luke, darunter Lilly

 

 

Hier die Bilder von Lukes gestriger Ankunft um 9:24 Uhr.

 

 

Anscheinend hatte sich Luke heute Nacht die Zeit in den Wiesen vertrieben, vielleicht war er bereits mit Lilly unterwegs und diese erwartete ihn dann im heimischen Nest. Das werden wir nicht rausfinden, wichtig ist nur, Familie Storch ist hiermit wieder komplett und Luke hat den Weg nach Fohrde gefunden.

 

Allerdings waren die beiden bei ihrem Anflug auf den Horst nicht alleine, denn ein dritter Storch begleitete sie. Diese Infos kommen in das Tagebuch :). Ebenso die detaillierte Familienzusammenführung.

 

 

Jetzt geht die Saison in Fohrde los

Jetzt heißt es, die verlorenen Speckpolster anzufuttern und sich schnell um die (Oster)eier zu kümmern. Ben hatte sich in den letzten Tagen nicht im Ort sehen lassen, obwohl Lilly immer wieder auf beiden Nestern auftauchte. Wenn ihm die beiden in den Wiesen über den Weg fliegen sollten, wird es spannend. Dieses Jahr wird er sich sofort eine Abfuhr holen, denn Lilly hat das Nest für sich in Besitz genommen und würde sich wahrscheinlich selbst mit Ben hauen, sofern dieser wieder einen Besatzungsflug startet.

In jedem Fall hat Ben die doppelte Streitmacht gegen sich und überlegt sich hoffentlich im Vorfeld, dass er den Kürzeren ziehen wird. Vielleicht gibt er auch sofort Ruhe und akzeptiert, dass er den Fohrder Horst aufgegeben und damit keinerlei Ansprüche mehr hat.

 

 

Lilly und Luke sehen hier so vertraut wie im letzten Jahr aus. Als beide im ersten Nest einflogen, wurde gemeinsam geklappert, dass es weit zu hören war. Damit ist die Brutsaison in Fohrde eingeleitet. Herzlich willkommen, lieber Luke. Schön, dass du den weiten Weg auf dich genommen hast und sogar eine gute Woche früher als im letzten Jahr eingeflogen bist. Passend dazu gibt es wunderbares Osterwetter in Fohrde.

Alle Nestgucker werden Ostern nun an den Bildschirmen verbringen. Viel Spaß dabei!

08.04.2022 – Lilly ist wieder in Fohrde

08.04.2022 – Lilly ist wieder in Fohrde

Anscheinend sind gestern und heute unzählige Ostzieher in ihren heimischen Nestern gelandet. In Ungarn und Tschechien haben sich viele Storchenpaare wiedergefunden oder neu zusammengerauft.

Auch Lilly landete heute Mittag im heimischen Nest. Auf sie wartete zwar noch kein Storchenmännchen, allerdings ist sie knapp eine Woche früher als im letzten Jahr eingeflogen. Heißt, Luke darf noch ein wenig trödeln. Er tauchte in der vergangenen Saison am 24.4. auf. Dieses Jahr kommt er ganz sicher etwas früher, da er einen konkreten Landeplatz im Visier hat.

 

 

Nach einem kurzen Zwischenstopp erkundete Lilly sofort das zweite Nest und als auch diese Inspektion zu ihrer Zufriedenheit ausfiel, flatterte sie auf die umliegenden Wiesen.

Am Nachmittag kam Ben vorbei. Vielleicht hatte er Lilly auf den Wiesen entdeckt und wollte prüfen, ob die Störchin sich in Fohrde niederlassen will. Natürlich durfte das Markieren des Nestes nicht fehlen, dann düste Meister Storch wieder nach Hohenferchesar, ohne auf Lilly zu treffen.

 

Abendlicher Storchenangriff

Gegen 18:00 Uhr kehrte Lilly zurück, mit einem anderen Storch im Schlepptau. Auch hier waren Lillys Beine das auffällige Erkennungsmerkmal, die im Vergleich zu anderen Störchen immer etwas schuppig und abgepellt aussehen.

 

 

Ob es sich bei dem Verfolger um einen Fremdstorch handelte oder ob es Ben war, der Lilly gefunden hatte und verfolgte, lässt sich leider nicht sagen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Verfolger wieder auftaucht. Wenn es Ben gewesen sein sollte, dann hat Lilly Tapferkeit bewiesen. Beim Angriff hatte sie nur einmal zugestoßen und danach traute sich der Feind nicht mehr in ihre Nähe. Der andere Storch zog noch lange seine Runden um das Storchennest, allerdings im gebührlichen Abstand.

Lilly hatte jedoch sehr energisch deutlich gemacht, dass das IHR Nest sei. Toll, dass sie sich so behauptet und ihr Nest auch im Alleingang verteidigt. Letztes Jahr war sie stets auf der Flucht, wenn Ben auf seinen Kontrollflügen unterwegs war. Dieses Jahr sind die Besitzverhältnisse vielleicht schon geklärt und wir dürfen uns auf eine harmonische Saison freuen. Drücken wir also die Daumen.

 

 

Noch mehr Fotos von Lillys Ankunft finden sich im heutigen Tagebucheintrag.