16.04.2022 – Luke ist zurück (seit gestern)

16.04.2022 – Luke ist zurück (seit gestern)

Die Osterüberraschung ist perfekt – Luke ist zurück. Allerdings landete er bereits gestern (15.04.2022) am Vormittag im Nest, wurde aber für Lilly gehalten. Der Vergleich zeigt, dass es gestern dieselben dunkelroten Beine wie heute waren, als er morgens mit Lilly zusammen im Nest stand. (Einen lieben Gruß an Gitte und ihren Mann, die bereits gestern im Gästebuch anmerkten, dass da ein anderer Storch als Lilly im Nest eingeflogen sei).

 

Sie lassen sich unterscheiden

Lilly und Luke nebeneinander. Bei Luke ist deutlich zu erkennen, dass seine Beine sehr glatt sind. Lillys Stelzen sind geschuppt. Außerdem ist hier bei beiden Tieren der weiße Fleck an der Seite sichtbar. Dieser ist bei fast allen Tieren zu sehen und unterscheidet sich nur dadurch, wie das Gefieder gerade liegt. Als Anhaltspunkt daher ungeeignet :).

Im Vordergrund (links) Luke, im Hintergrund (rechts) Lilly

 

 

Lilly und Luke im Vergleich: oben Luke, darunter Lilly

 

 

Hier die Bilder von Lukes gestriger Ankunft um 9:24 Uhr.

 

 

Anscheinend hatte sich Luke heute Nacht die Zeit in den Wiesen vertrieben, vielleicht war er bereits mit Lilly unterwegs und diese erwartete ihn dann im heimischen Nest. Das werden wir nicht rausfinden, wichtig ist nur, Familie Storch ist hiermit wieder komplett und Luke hat den Weg nach Fohrde gefunden.

 

Allerdings waren die beiden bei ihrem Anflug auf den Horst nicht alleine, denn ein dritter Storch begleitete sie. Diese Infos kommen in das Tagebuch :). Ebenso die detaillierte Familienzusammenführung.

 

 

Jetzt geht die Saison in Fohrde los

Jetzt heißt es, die verlorenen Speckpolster anzufuttern und sich schnell um die (Oster)eier zu kümmern. Ben hatte sich in den letzten Tagen nicht im Ort sehen lassen, obwohl Lilly immer wieder auf beiden Nestern auftauchte. Wenn ihm die beiden in den Wiesen über den Weg fliegen sollten, wird es spannend. Dieses Jahr wird er sich sofort eine Abfuhr holen, denn Lilly hat das Nest für sich in Besitz genommen und würde sich wahrscheinlich selbst mit Ben hauen, sofern dieser wieder einen Besatzungsflug startet.

In jedem Fall hat Ben die doppelte Streitmacht gegen sich und überlegt sich hoffentlich im Vorfeld, dass er den Kürzeren ziehen wird. Vielleicht gibt er auch sofort Ruhe und akzeptiert, dass er den Fohrder Horst aufgegeben und damit keinerlei Ansprüche mehr hat.

 

 

Lilly und Luke sehen hier so vertraut wie im letzten Jahr aus. Als beide im ersten Nest einflogen, wurde gemeinsam geklappert, dass es weit zu hören war. Damit ist die Brutsaison in Fohrde eingeleitet. Herzlich willkommen, lieber Luke. Schön, dass du den weiten Weg auf dich genommen hast und sogar eine gute Woche früher als im letzten Jahr eingeflogen bist. Passend dazu gibt es wunderbares Osterwetter in Fohrde.

Alle Nestgucker werden Ostern nun an den Bildschirmen verbringen. Viel Spaß dabei!

08.04.2022 – Lilly ist wieder in Fohrde

08.04.2022 – Lilly ist wieder in Fohrde

Anscheinend sind gestern und heute unzählige Ostzieher in ihren heimischen Nestern gelandet. In Ungarn und Tschechien haben sich viele Storchenpaare wiedergefunden oder neu zusammengerauft.

Auch Lilly landete heute Mittag im heimischen Nest. Auf sie wartete zwar noch kein Storchenmännchen, allerdings ist sie knapp eine Woche früher als im letzten Jahr eingeflogen. Heißt, Luke darf noch ein wenig trödeln. Er tauchte in der vergangenen Saison am 24.4. auf. Dieses Jahr kommt er ganz sicher etwas früher, da er einen konkreten Landeplatz im Visier hat.

 

 

Nach einem kurzen Zwischenstopp erkundete Lilly sofort das zweite Nest und als auch diese Inspektion zu ihrer Zufriedenheit ausfiel, flatterte sie auf die umliegenden Wiesen.

Am Nachmittag kam Ben vorbei. Vielleicht hatte er Lilly auf den Wiesen entdeckt und wollte prüfen, ob die Störchin sich in Fohrde niederlassen will. Natürlich durfte das Markieren des Nestes nicht fehlen, dann düste Meister Storch wieder nach Hohenferchesar, ohne auf Lilly zu treffen.

 

Abendlicher Storchenangriff

Gegen 18:00 Uhr kehrte Lilly zurück, mit einem anderen Storch im Schlepptau. Auch hier waren Lillys Beine das auffällige Erkennungsmerkmal, die im Vergleich zu anderen Störchen immer etwas schuppig und abgepellt aussehen.

 

 

Ob es sich bei dem Verfolger um einen Fremdstorch handelte oder ob es Ben war, der Lilly gefunden hatte und verfolgte, lässt sich leider nicht sagen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Verfolger wieder auftaucht. Wenn es Ben gewesen sein sollte, dann hat Lilly Tapferkeit bewiesen. Beim Angriff hatte sie nur einmal zugestoßen und danach traute sich der Feind nicht mehr in ihre Nähe. Der andere Storch zog noch lange seine Runden um das Storchennest, allerdings im gebührlichen Abstand.

Lilly hatte jedoch sehr energisch deutlich gemacht, dass das IHR Nest sei. Toll, dass sie sich so behauptet und ihr Nest auch im Alleingang verteidigt. Letztes Jahr war sie stets auf der Flucht, wenn Ben auf seinen Kontrollflügen unterwegs war. Dieses Jahr sind die Besitzverhältnisse vielleicht schon geklärt und wir dürfen uns auf eine harmonische Saison freuen. Drücken wir also die Daumen.

 

 

Noch mehr Fotos von Lillys Ankunft finden sich im heutigen Tagebucheintrag.

05.03.2022 – Frühjahrsputz im Storchennest

05.03.2022 – Frühjahrsputz im Storchennest

Frühjahrsputz im Storchennest – heute Mittag stand die Reinigung der beiden Fohrder Storchennester auf dem Programm. Zum Glück schien die Sonne, denn in luftiger Höhe pfiff den Akteuren doch ein kalter Wind um die Ohren.

 

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Zuerst säubern, dann reparieren

Seit dem vergangenen Sommer war das Nest komplett mit Gras zugewachsen. Dieses wurde mit der Hacke entfernt, sodass eine Kuhle mit einem hohen Rand entstand.

Im nächsten Schritt wurde der Nestrand ausgebessert. Mit Zweigen wurden offene Stellen im Rand geschlossen, damit die Küken nicht versehentlich über den Nestrand purzeln. Jedes Jahr ist zu sehen, wie dicht sich der Nachwuchs am Rand des Nestes aufhält, wenn er bereits durch das Nest watscheln kann. Deshalb – je höher die Nestumrandung, desto weniger Adrenalin pur für alle Storchennestgucker.

 

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Damit sich die Zweige nicht wieder lösten, wurden diese zusammengebunden. Wir dürfen gespannt sein, ob die zukünftige Storchenfamilie sich damit zufriedengibt oder die Nestumrandung auseinandernimmt und auf eigene Weise verbaut.

 

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Frühjahrsputz im Storchennest beendet – frisches Stroh zum Kuscheln

Nachdem ein Teil der Grasbüschel am Rand des Nestes wie ein Wall aufgeschüttet worden war, ging es mit der Hebebühne erneut abwärts. Ein Strohpaket lag bereit, um das Nest auszupolstern und den Störchen den Horst schmackhaft zu machen. Mit dem frischen Stroh ging es wieder aufwärts.

 

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Als der Strohballen im Nest landete, war klar, dass es viel zu viel Material für den Nestboden war. Deshalb wanderte die Hälfte davon wieder aus dem Nest. Der Rest wurde locker aufgeschüttet, wodurch vom Nestrand nichts mehr zu sehen war.

Das ist nicht weiter schlimm, denn erstens tut der Wind noch ausreichend sein Werk. Und wenn Lilly und Luke erst in vier Wochen einfliegen, sorgt auch der Regen dafür, dass das Stroh in sich zusammenfällt.

 

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Außerdem sind genügend hilfreiche Schnäbel vor Ort, die Strohhalme entwenden und für den eigenen Nestbau nutzen. Es besteht also keine Gefahr, dass sich die beiden hoffentlich einfliegenden Störche im Stroh nicht mehr wiederfinden.

 

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Da Ben nur für kurzeitige Stippvisiten einfliegt, ist davon auszugehen, dass wir uns auf Luke freuen dürfen, wenn dieser erneut den Weg nach Fohrde findet. Bis dahin muss der Anblick des frisch renovierten Nestes reichen, um bei allen Storchenfreunden das Herz höher schlagen zu lassen.

 

 

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Einen herzlichen Dank an alle Helfer, die den heutigen Frühjahrsputz unterstützten.

Alles Liebe für die Störche und auch für uns,

Ev

 

 

Passend dazu:

Wer sich die Zeit bis zur Ankunft des Nestbewohners verkürzen will, findet hier die Tagebuch-Aufzeichnungen der vergangenen drei Jahre.

Und wer in Erinnerungen schwelgen möchte: Bens Ankunft im vergangenen Jahr 2021.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

03.03.2022 – Storch Ben ist in Fohrde gelandet

03.03.2022 – Storch Ben ist in Fohrde gelandet

Am 3.3.2022 ist unser Storch Ben aus seiner Sommerfrische wieder in Fohrde gelandet. Zuerst war nicht ganz klar, ob es sich auch wirklich um unser Storchenmännchen handelt, denn seine beiden typischen weißen Rückenfedern waren nur undeutlich erkennbar.

Für alle, die neu mitlesen – Ben brütet seit mehreren Jahren in Fohrde und ist an seiner Rückenpartie gut zu erkennen. Bei ihm sind zwei weiße Rückenfedern so weit nach links und rechts außen versetzt, dass diese auffällig unter den zusammengelegten Flügeln hervorschauen. Bis zum Abflug im Sommer nehmen sie in ihrer Breite und im Volumen ab, aber gerade zu Beginn der Saison sind sie Bens herausstechendes Markenzeichen.

 

Bens Landung im heimatlichen Storchennest

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Kurze Stippvisite im alten Nest

Nachdem Ben gestern eingeflogen war, breitete er bereits nach einer Minuten die Flügel aus und hob zielgerichtet in Richtung Hohenferchesar ab, um den Horst anzusteuern, den er letztes Jahr bewohnte. Jetzt ist es davon abhängig, ob zuerst eine westziehende oder ostziehende Störchin heimkehrt. Denn Ben wird leider nicht auf das Weibchen warten, das in Fohrde einfliegt, wenn in Hohenferchesar bereits eine Storchenschönheit wartet.

 

Ben pendelt wieder

Da unser Storch Ben auch am heutigen 4.3.2022 nur kurz in seinem alten Nest vorbeischaute, ist davon auszugehen, dass der Horst im Nachbarort noch unbesetzt ist und außer Ben kein anderes Männchen eingeflogen ist. Bleibt die spannende Frage – wer kommt zuerst? Die Störchin, mit der Ben im letzten Jahr in Hohenferchesar gebrütet hat? Diese muss auch eine Westzieherin sein, da sie mit Ben bereits auf den Eiern saß, bevor Lilly und Luke in Fohrde einflogen.

 

Als Konstellation ist also möglich:

  1. Ben und die Störchin in Hohenferchesar (in diesem Fall bleibt Ben wie im letzten Jahr in Hohenferchesar)
  2. Leni und Ben (Störchin aus 2019, hatte mit Ben vier Küken, zwei wurden flügge)
  3. Lilly und Ben (Störchin aus 2020, Küken Junior wuchs als Einzelküken auf und wurde flügge)
  4. Luke und Lilly (Storchenpaar aus dem letzten Jahr, ohne Jungtiere)

 

Lilly, Leni und Luke sind Ostzieher, daher erwarten wir sie erst Anfang April. Luke war letztes Jahr der “Neue”, der sich um Lilly kümmerte, nachdem Ben seiner Gefährtin vom Vorjahr sehr klar eine Abfuhr erteilt hatte. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Störchin aus dem Nachbarort am Brüten und eine zweite Familie wollte er sich anscheinend nicht leisten.

 

Doch, es ist Ben

Heute Nachmittag zeigte sich Ben dann von der Seite, sodass jeder Zweifel hinsichtlich seiner Identität ausgeräumt werden konnte. Ben ist aus dem Sommerurlaub zurück und hat es gesund und wohlbehalten nach Fohrde geschafft. Hoffen wir, dass die Ostzieher nicht allzu lange auf sich warten lassen, damit Ben nicht wieder beide Nester in Beschlag nimmt und Ärger macht, wenn Lilly und Luke einfliegen.

Bis dahin – HERZLICH WILLKOMMEN,

BEN!

 

 

 

18.05.2021 – Happy birthday Junior

18.05.2021 – Happy birthday Junior

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Vor genau einem Jahr pellte sich unser Junior aus dem Ei und schaute mit seinem Wackelköpfchen noch nicht einmal über den Nestrand. Er passte anfangs zweimal auf die Handfläche und sollte ein Einzelkind bleiben, was futtertechnisch definitiv von Vorteil war.

Deswegen widme ich den Tagebuchartikel von heute unserem Geburtstagskind, allerdings wird dieser erst morgen Nachmittag auf der Storchennestseite erscheinen, da es etliche Bilder zu sichten gibt. Ich bitte daher um etwas Geduld für die Geschichte unseres Sonnenscheins und dann viel Spaß beim Lesen der Zusammenfassung unseres Juniors.

 

13.04.2021 – Krimi im Hörnchenkobel und Fünflinge

13.04.2021 – Krimi im Hörnchenkobel und Fünflinge

Am 12.04.2021 gab es nicht nur im Eichhörnchenkobel Aufregung. Hunderte von Menschen fieberten vor dem Bildschirm mit und bangten um das Leben der kleinen Hörnchen. Was war passiert?

Am Tag zuvor hatte Bless das Nest morgens zur üblichen Eichhörnchenfrühstückszeit verlassen. Bis zum Nachmittag schien noch alles normal, denn Mama Eichhorn ließ sich jeden Tag ein wenig mehr Zeit mit der Rückkehr.

 

Wo ist Mama Eichhorn?

An diesem Tag war es jedoch anders. Auch zum Abendbrot war sie noch nicht zurückgekehrt und als es dunkel wurde, wurden die ersten Zuschauer vor den Bildschirmen unruhig. Von den Jungtieren war nichts zu sehen, nur ab und an steckte ein Hörnchen die Nase aus dem Kobel, um nach der Mama Ausschau zu halten.

Dann wurden die Stimmen laut, dass vor Ort etwas unternommen werden sollte. Die Stimmung im Internet heizte sich auf, der Tonfall wurde schärfer und es kam die Aussage, dass die Verantwortlichen “der Natur ihren Lauf lassen wollten” (also nicht eingreifen würden) und dass deshalb Eigeninitiative gezeigt werden müsse. Die Eichhörnchennothilfe wurde benachrichtigt, die zusagte, sich um die Situation zu kümmern.

 

An dieser Stelle ein wichtiger Gedanke:

Sebastian und Lars arbeiten Schicht. Heißt, sie sind nur zu bestimmten und wechselnden Zeiten am Bildschirm. Meine Wenigkeit arbeitet ebenfalls zu unterschiedlichen Zeiten. Am besagten Tag kam ich erst um 19:30 Uhr nach Hause und hatte vorher keine Kenntnis von der Situation. Wir drei leben zwar vor Ort, sind aber berufstätig, also nicht rund um die Uhr anwesend oder vor einem Bildschirm. Ich möchte das deswegen in den Raum stellen, weil im Nachgang der Vorwurf kam, dass die Situation nicht eskaliert wäre, hätten wir sofort auf Anfragen im Chat geantwortet. Das ist uns nicht möglich. Auch in Zukunft nicht.

Lars hatte sich derweil selbst um die nötigen Informationen gekümmert und auch mit der Eichhörnchennothilfe gesprochen. Man kann aber nicht gleichzeitig im Chat unterwegs sein. Es wurde vereinbart, die Jungtiere am nächsten Morgen aus dem Nest zu nehmen, sollte die Mutter bis dahin nicht zurückgekehrt sein.

Rettungsaktion abgesagt

Die Hörnchen waren auch die gesamte Nacht alleine, doch kurz bevor die Rettungsaktion für die Lütten beginnen konnte, kehrte Bless frühmorgens in den Kobel zurück. Die Jungtiere waren 24 Stunden alleine gewesen und ließen sich deshalb gut zwanzig Minuten Mamas Milch schmecken. Dann war die Welt wieder in Ordnung.

Ob Bless während ihres Ausflugs einen neuen Kobel gebaut hat, erneut trächtig ist und sich deshalb zurückgezogen hatte oder das Abstillen einleitete – wir werden es nicht erfahren. Hätte man die Jungtiere zu früh aus dem Kobel genommen und hätte sie noch keinen weiteren Wurf zu versorgen, wären für Bless verheerende Folgen entstanden. Da sie noch stillt und dann keinen Abnehmer mehr für die Milch gehabt hätte, wäre es zu einem Milchstau und zu einer Milchdrüsenentzündung gekommen, an der sie hätte sterben können. Beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot. Je weniger die Jungen saugen, desto weniger Milch wird produziert. Das Abstillen erfolgt daher schrittweise und geht über viele Tage und mehrere Wochen. Mit dem Fernbleiben über 24 Stunden hat sie möglicherweise das Stillen eingeleitet. Auch das werden wir nie genau erfahren, eingesperrt war sie jedenfalls nicht, da es dazu nicht die passenden Objekte im Umkreis des Kobels gibt.

 

Ende gut. Alles gut. Mama Eichhorn war wieder im Nest, der Hunger gestillt, die Bäuchlein voll und die Rasselbande konnte durch den Kobel toben.

 

 

 

 

 

 

Nach 24 Stunden Kobelluft musste erst einmal frische Luft geschnappt werden.

 

 

Dabei ging jedes Hörnchen seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Nummer eins kletterte, Nummer zwei schaute aus dem Kobel und Nummer drei liebt seine Wand.

 

 

 

 

 

 

Bitte lächeln!

Hoppla, was war das denn? Unscharf und feucht, aber unverkennbar das Schnäuzchen eines Hörnchens, das die Kamera abschlabberte.

 

 

 

“Wir spielen jetzt Blindekuh: Ich halte dir die Augen zu und du sagst mir, wo ich bin.”

 

 

 

Um sieben Uhr sollte es den nächsten Morgenschlaf geben, denn Mama Eichhorn war müde. Alles in den Kobel und den Eingang zumachen.

 

 

“Mama ist müde. Ich nicht!”

Ein Naseweis steckte schon eine Viertelstunde später wieder das Schnäuzchen raus und Mama musste nachgeben.

 

 

“Keine Ruhe bei der Rasselbande.”

 

 

Bless verband ihr Aufstehen gleich mit einem Spaziergang und hüpfte um 7:18 Uhr schon wieder aus dem Kobel.

 

 

Weg ist sie, die Milchbar.

 

 

Ob sie wohl gleich wiederkommt?

 

 

Aber die Hörnchen wissen, was richtig ist und hüpften der Reihe nach in den Kobel. Sie können diesen sogar schon selbstständig verschließen. Alle Schotten dicht. Nachtruhe!

 

 

Mama ist  pünktlich

Diesmal kehrte Bless nach zehn Stunden zurück und trudelte um 17:30 Uhr ein. Nach 15 Minuten Trinkpause steckten die Hörnchen ihre Nasen aus dem Kobel und begannen herumzutollen.

 

 

 

 

 

Wer will denn da in die Kamera schauen??

 

 

Mama ist noch im Kobel. Ob es wohl noch mehr Milch gibt??

 

 

 

Es schmatzte noch eine ganze Weile im Stroh, weil sich die Hörnchen immer abwechselten.

 

 

Drei Hörnchen.

 

 

Ein Hörnchen.

 

 

Fünf Hörnchen.

Fünf Hörnchen? Wo kommt denn das fünfte Hörnchen her? Bless hatte es aus dem Nest gezaubert :). Es war das erste Mal, dass alle fünf Jungtiere zusammen im Nest unterwegs waren. Überraschung!

 

 

 

 

Um 18 Uhr schickte Bless die Jungtiere ins Bett. Nur ein Hörnchen wollte wieder länger aufbleiben und Huckepack spielen. Dabei konnten die restlichen Hörnchen natürlich nicht schlafen, daher wurde noch eine weitere Toberunde eingelegt.

 

 

 

 

 

Mama brachte sich vor dem Trubel in Sicherheit und lockte auf diese Weise den Nachwuchs in den Kobel. Dann pendelte sie zwischen drinnen und draußen. Zu sechst ist es eng. Draußen nicht ganz so gemütlich.

 

 

 

 

Besser doch in den Kobel, da ist es kuschelig warm.

 

 

 

Aber so hat Mama mehr Ruhe und Bewegungsfreiheit.

 

 

 

 

Der Kompromiss: Der Bauch bleibt im Kobel, sodass die Hörnchen jederzeit tanken können. Der Kopf schaut raus, Bless bekommt frische Luft und kann sich ausstrecken.

 

 

Gute Nacht, du Süße. Wir sehen dich morgen. Aber bitte ohne Hörnchenkrimi.

 

PS:

Definition von “der Natur den freien Lauf lassen”:

Wir werden kein Auffangnetz unter dem Horst spannen. Außerdem steht dieser auf einem Privatgrundstück. Wir werden auch keinen Baldachin als Sonnenschutz für die Störche bauen. Aber wir werden das Leben der Tiere schützen. Sollten die Eltern sterben, schauen wir gewiss nicht zu, wie die Jungtiere verenden. Gibt es eine Futterknappheit aufgrund von Witterungseinflüssen, gibt es mehrere Fischer im Umkreis, die mit Fisch aushelfen könnten (das ist jetzt meine persönliche Einstellung). Kommt es zu solch einer Situation, wie im Hörnchenkobel, werden wir alles tun, um zu helfen. Aber dafür braucht es Zeit zum Organisieren und gesunden Menschenverstand, um die Situation einzuschätzen. Vor allem ist dann keine Zeit, um jeden Schritt im Chat zu dokumentieren. Das bitte bei der nächsten Hilfsaktion im Hinterkopf behalten. Danke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen guten Rutsch und ein wunderbares 2021 für uns alle

 

Vielen lieben Dank für alle guten Wünsche von euch. Wir wünschen euch einen schönen Abend und einen guten Start in das neue Jahr. Lassen wir Corona mit dem Herzen hinter uns, denn es hat uns schon viel zu lange in Besitz genommen. Wir wünschen allen Lesern Gesundheit, beruflichen Erfolg und endlich wieder Normalität, um Mensch sein zu dürfen.

In gut zwei Monaten wird unser Storchenmännchen (hoffentlich wird es wieder Ben sein) wieder in Fohrde einfliegen. In neun Wochen schlagen wir also wieder ein neues Kapitel der Fohrder Storchengeschichte auf. Freuen wir uns auf den kommenden Frühling und unsere gefiederten Freunde, die mittlerweile so viele Menschen verbinden.

Alles Liebe für jeden von euch! Guten Rutsch und ein tolles 2021 für uns alle.
Ganz herzliche Grüße an euch alle,
Ev

31.05.2020 – Ein Ei mit Küken verlässt das Nest

31.05.2020 – Ein Ei mit Küken verlässt das Nest

Am Sonntagmorgen wurde ein weiteres Ei entsorgt. Dabei kam raus, dass sich das Küken zwar komplett entwickelt hatte, aber wahrscheinlich am Schlupfversuch gescheitert war. Lilly brachte das Ei aus dem Nest, dabei sind die aufgebrochene Schale sowie das darin befindliche Küken zu sehen. Bitte entscheidet selbst, ob ihr euch die Bilder ansehen wollt.

 

 

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Wenn die Regenbogenbrücke ruft….. 🌈

Wenn die Regenbogenbrücke ruft….. 🌈
Es ist in der Tat die Natur, die unendlich grausam sein kann. Die Hoffnung war groß, dass in dieser Saison aus allen 4 Eiern, große kräftige Störche werden. Seit heute Vormittag ist leider klar, dass wir das zweite Küken verloren haben. Ben und Lilly hatten sich bis zum Ableben um das Kleine gekümmert.
Nachdem es gestorben war, wurde es von Lilly aufgefressen. Was im ersten Moment brutal aussieht, ist vielleicht die bessere Variante zum Hinauswerfen.
Es ist sehr schade, dass das Junge nach solcher Mühe letztlich nicht überlebt hat. Wir haben ein Video über diesen Moment gemacht. Bitte entscheidet für euch und eure Kinder, ob und wann ihr euch diese Bilder anseht. Es ist ein Teil des natürlichen, tierischen Verhaltens. Aber nicht jeder muss und sollte diese Bilder sehen. Normalerweise bleiben sie uns verborgen, deshalb kann eine Konfrontation mit dem Thema Tod (besonders in jungen Jahren) verstörend sein. Jeder hat da seinen eigenen Zeitpunkt, an dem das Thema relevant wird.

Lasst uns den kleinen Krümel in liebevoller Erinnerung behalten, auch wenn wir ihn nicht einmal richtig zu Gesicht bekommen haben. Für wenige Stunden und Tage war das Küken Teil der Storchenfamilie. Immerhin können sich Ben und Lilly in jedem Fall über ein sehr kräftiges Jungtier freuen. All unsere Gedanken begleiten das zweite Küken auf seiner weiteren Reise.

 

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An denjenigen, der den Stream sperren ließ

An denjenigen, der den Stream sperren ließ

Wer auch immer du bist, der aus Freude daran, anderen die Freude zu nehmen, den Livestream sperren ließ – hier einige Worte an dich:

 

Du nimmst vielen Menschen gerade eine Erfahrung, die nur einmal im Jahr möglich ist – das Zusehen beim Schlüpfen der Storchenkinder.

Du bringst nicht nur viele Erwachsene um diese einmaligen Bilder, sondern auch Kinder, die sich gerade in dieser Corona-Zeit über diesen Livestream freuen. Es waren nur ein paar Klicks für dich nötig, aber sie haben auf mehr als tausend Menschen Auswirkungen, die sich jeden Tag die Storchenfamilie auf youtube ansehen. Was für ein Machtgefühl!

Wie erklärst du den Kindern, dass sie jetzt nicht mitbekommen werden, wie die nächsten Küken schlüpfen? Es gibt Schulklassen, die das Geschehen täglich mitverfolgen und jetzt durch dein ichbezogenes Verhalten das Nachsehen haben. Du hattest Spaß, was ist mit anderen Menschen? Bist du allein auf der Welt?

 

Vielleicht ist dir nicht bewusst, dass alles, was du tust, zu dir zurückkehrt. Das ist kein esoterischer Quatsch, das ist Physik in Form von belegter Quantenwissenschaft, die in den Schulen leider nicht gelehrt wird. Du hast so vielen Menschen durch einen dummen Streich geschadet – die Empörung, die jeder Mensch bezüglich deiner absolut unbegründeten Handlung empfinden wird, wird sich eine Richtung suchen. Wir leben in Zeiten, in denen Mißgunst, Ellenbogenpolitik und Frustration den Alltag begleiten. Daher ist es verständlich, dass viele Menschen gegen das Gute und Schöne agieren.

 

Aber weißt du was?

Es ist egal. Du hast die Freiheit zu tun, was du willst. Andere Menschen haben dieses Recht aber ebenso. Du kannst andere Menschen nur manipulieren, wenn diese das mit sich tun lassen und deine Handlungen akzeptieren. Unser Grundgedanke ist, andere Menschen auf besondere Weise an der Natur teilhaben zu lassen. Dein Grundgedanke ist, …?

 

Menschen reagieren emotional in negativer Weise aufeinander, wenn sie verletzt sind. Erwachsene Menschen reden miteinander. Sollte hier deiner Meinung nach etwas laufen, was nicht vertretbar ist, sind wir auf deine Aussage gespannt. Solltest du aus dem Gefühl der Feindseligkeit oder aus Neid gehandelt haben, dann wünsche ich dir hiermit alles Liebe. Wenn du anderen Menschen etwas Schlechtes antust, macht dich das nicht glücklich. Das Empfinden von Schadenfreude, wenn man jemanden in die Pfanne gehauen hat, hat nichts mit Zufriedenheit, Glück oder Freude zu tun. Es wird dich dazu verleiten, das nächste Opfer zu suchen, um auch diesem etwas Negatives anzutun. Das Ende vom Lied sind innere Zerrissenheit sowie noch mehr Frust und keinesfalls die positive Aufmerksamkeit, die du dir eigentlich wünschst.

 

Du möchtest, dass andere Menschen aufgrund deiner Handlungen leiden? Du möchtest dich darüber freuen, dass du anderen anscheinend etwas weggenommen hast? Du hast uns vielleicht vor ein Problem gestellt, richtig. Aber es gibt nichts, was nicht lösbar ist :). Du hast nur Macht über andere Menschen, wenn diese die Auswirkungen deiner Handlungen akzeptieren. Du darfst raten – das tun wir nicht :).

 

Wir machen alle Fehler. Das ist nicht schlimm, sondern sagt uns, dass dieser Weg keinen Erfolg brachte. Ich wünsche dir alles Liebe. Dass du dich glücklich fühlst, Freunde hast und dich auf den nächsten Tag freust. Warum?

 

Weil ein glücklicher Mensch weiß, dass alles Gute, das er tut, zu ihm zurückkehrt. Doch das Wichtigste ist – was du anderen “antust”, geht zuerst durch deinen eigenen Körper. Das Gute UND das Schlechte.

 

In diesem Sinne dir einen schönen Vatertag. Alles Liebe für dich und dass du deine guten Seiten leben kannst.